zum Hauptinhalt

Gesundheit: Geprüft?

Krankenkassen-Studien zur Akupunktur sind umstritten

Akupunktur wird hierzulande von etwa 40000 Ärzten angeboten. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen zum großen Teil die Kosten. Die spezifische Wirksamkeit der Akupunktur konnte jedoch in mehr als tausend Studien noch nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden.

Deshalb beschloss der „Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen“ im Oktober 2000, die Akupunktur dürfe auf Kosten der gesetzlichen Krankenkassen nur noch als – wissenschaftlich auszuwertender – Modellversuch stattfinden: Nur bei chronischen Kreuz und Arthroseschmerzen, bei Spannungskopfschmerz und Migräne.

Studien zur Wirksamkeitsüberprüfung sind schwierig. Die vielleicht noch am besten geplanten dieser Modellprojekte sind die „gerac“-Studien (German Acupuncture Trials), getragen von der AOK und einigen anderen Kassen. Die Patienten sind nach dem Zufallsprinzip verschiedenen Gruppen zugeteilt und wissen ebenso wenig wie der die Daten auswertende Forscher, ob sie mit echter oder Schein-Akupunktur behandelt werden. Zwei Studien sind abgeschlossen, zwei laufen noch bis zum Herbst.

Obwohl definitive Ergebnisse noch nicht vorliegen, haben fast alle Kassen der Öffentlichkeit schon Zwischenergebnisse mitgeteilt, zum Beispiel die DAK: „Akupunktur halbiert chronischen Schmerz“; oder die Techniker-Kasse: „Weltweit größte randomisierte Akupunkturstudie liefert wissenschaftlichen Beweis: Akupunktur wirkt und ist sicher.“

Aber es gibt auch Kritik. Solche Mitteilungen seien unsinnig und reine Reklame, sagte Jürgen Windeler vom Medizinischen Dienst der Spitzenverbände dem Tagesspiegel. Denn die Beobachtungen seien wissenschaftlich nicht aussagekräftig. R.St.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false