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Gesundheit: Humboldts Geld

HU-Präsident zieht Zwischenbilanz / Vize gewählt

Die Humboldt-Universität hat zu ihrem neuen Vizepräsidenten für Studium und Internationales den Jenaer Germanisten Stefan Matuschek gewählt. Matuschek erhielt im ersten Wahlgang 39 Stimmen des Konzils, darunter vier von Studierendenvertretern. Der 44-jährige Matuschek war an der Universität Jena zwischen 2004 und 2006 Prorektor für Studium und Lehre. Die Hamburger Medizinpsychologin Monika Bullinger erhielt zwei Stimmen, die Politikwissenschaftlerin Christiane Lemke aus Hannover drei Stimmen. Von den 53 abgegebenen Stimmen waren neun ungültig. Matuschek wird Nachfolger von Susanne Baer, Professorin für Öffentliches Recht und Geschlechterstudien, die wegen „nicht aufzulösener Differenzen in der Leitung der Universität“ zurückgetretenen war.

Im Anschluss an die Wahl stellte HU-Präsident Christoph Markschies seinen Rechenschaftsbericht über das erste Jahr seiner Amtszeit vor. Die HU müsse „größere Hausarbeiten“ erledigen, indem sie die Partizipation im Innern „unbeschadet einer strafferen Leitung“ stärke, sagte Markschies. Die Zwischenerfolge in der Exzellenzinitiative müssten nun verstetigt werden. Bei ihren Professuren befinde sich die HU inmitten eines großen Erneuerungsprozesses, der aber erfolgreich verlaufe.

Entlastung von den Kürzungen ihres Landeszuschusses bis 2009 erhofft die HU sich vom Hochschulpakt, wonach ihr zusätzlich vier bis fünf Millionen Euro für ihre Forschungsprojekte bei der DFG zustehen. In den letzten drei Jahren hat die HU 20 Prozent mehr Drittmittel eingeworben, geht aus dem Bericht hervor. Bei der Vergabe der leistungsbezogenen Mittel des Landes Berlin hat sich die HU gerade an die Spitze gesetzt und bekommt nun 747 000 Euro von der FU und der TU.

Als „prekär“ wird in dem Bericht das „seit vielen Jahren ungünstige Verhältnis der Personal- zu den Sachausgaben“ – 80 zu 20 Prozent – bezeichnet, das vor allem durch den Personalüberhang bewirkt werde. Dieser entstehe wegen der Haushaltskürzungen immer wieder neu, wodurch Probleme für die Bauunterhaltung und die Literaturbeschaffung entstünden. In diesem Jahr würden die Kosten für den Überhang 21 Millionen Euro betragen.

Während die Professoren im Konzil keine Fragen zum Rechenschaftsbericht des Präsidiums hatten, übten Vertreter anderer Gruppen, besonders der Studierenden, Kritik. Der Bericht enthalte eine Fülle von nichtssagenden Allgemeinplätzen, was auf einen problematischen Umgang des Präsidiums mit den Gremien verweise. So fehlten Angaben über Entwicklungen in den neuen Studiengängen. Das Thema Gleichstellung sei völlig übergangen worden. Auch solle die Unileitung bekannt geben, wie viele nicht zugelassene Studierende die HU verklagen und welche Kosten daraus entstehen. Eine Auskunft hierüber lehnte Vizepräsident Frank Eveslage aber ab: Die Kosten für Zulassungsanfechtungen gingen die Öffentlichkeit nichts an.

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