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Gesundheit: Schwung für Berlin

Richard von Weizsäcker zu Gast bei der Bosch-Stiftung

Diese Stadt steckt voller bestenfalls halb bewusster Potenziale. Dann und wann beginnen sie zu wirken. Das schöne, kräftig auftretende Geschäftshaus an der Bismarckstraße baute der Stuttgarter Industrielle Robert Bosch im Ersten Weltkrieg. Seit dem vergangenen Jahr beherbergt es die Berliner Dependance der Bosch Stiftung, eine der großen deutschen Fördereinrichtungen, nicht zuletzt für Führungskräfte im internationalen Rahmen. Am Donnerstag offenbarte das wuchtige Gebäude diesen Zugewinn für das politische und intellektuelle Berlin zum ersten Mal – mit einer Veranstaltung.

An dem programmatischen Charakter dieses Schritts in die Hauptstadt ließ Dieter Berg, Geschäftsführer der Stiftung, keinen Zweifel. Erst recht bekräftigte ihn die Vorstellung dreier junger Stipendiaten, die im letzten Jahr unter den Fittichen der Stiftung Stationen zwischen UN, Bundestag und Wirtschaft absolviert haben. Außerdem hatte die Stiftung zu einer Podiumsdiskussion über die europäischamerikanischen Irrungen und Wirrungen der letzten Monate eingeladen. Kein geringerer als Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker schob sie mit einer schwungvollen tour d’horizont an. Der Engländer Haig Simonian, Financial-Time-Chefkorrespondent, sah Amerika und Europa auseinander driften. Gary Smith von der American Academy fand darin die heilsame Erfahrung, „wie es schief gehen kann“. Jean-Paul Picaper, Korrespondent des Figaro, erblickte den krähenden gallischen Hahn, aber auf einem Scherbenhaufen. Während Adam Krzeminski fast schon wieder die polnische Kavallerie gegen die deutschen Panzer anreiten sah. Ein rares Schauspiel: Ernst mit Ironie aufbereitet.Rdh.

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