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Gesundheit: Senat und Unis streiten um die Charité

Die Präsidenten der Humboldt-Universität und der Freien Universität sollen nach dem Willen des Berliner Senats nicht mehr im Aufsichtsrat der Charité sitzen. Warum nicht?

Die Präsidenten der Humboldt-Universität und der Freien Universität sollen nach dem Willen des Berliner Senats nicht mehr im Aufsichtsrat der Charité sitzen. Warum nicht? Die Charité solle einen möglichst „schlanken“ Aufsichtsrat haben und nicht von Mitgliedern dominiert werden, die „partikulare Standortinteressen“ vertreten, hieß es gestern aus dem Senat. Die Verbindung von Universitäten und Charité sei durch den gemeinsamen Medizin-Senat garantiert.

Der Vorstandsvorsitzende der Charité, Detlev Ganten, will sich dafür einsetzen, dass die Präsidenten im Aufsichtsrat bleiben, betont aber: „Wir legen Wert auf engen Kontakt zu den Universitäten, erwarten dabei aber auch, dass sie die Interessen der Charité vertreten und nicht nur Eigeninteressen.“ Dem Präsidenten der FU, Dieter Lenzen, missfällt dabei ein „Zwischenton“. Charité, HU und FU seien nicht drei Partner, die miteinander auskommen müssten. „Die Charité ist eine Gliedkörperschaft der Universitäten.“ Wer Hochschulen und Hochschulmedizin auseinander dividiere, schwäche die Kooperationen im Exzellenzwettbewerb und gefährde die Medizinerausbildung.

Auch der amtierende Präsident der HU, Hans Jürgen Prömel, betont, dass die Charité „eine Fakultät“ der beiden Unis ist. Sie könnten nicht hinnehmen, den Einfluss auf strategische Entscheidungen zu verlieren. Beide Präsidenten und der Vorstandsvorsitzende verweisen auf gemeinsame Projekte wie den Bio-Campus den Lebenswissenschaftlichen Campus, die ohne engste Zusammenarbeit undenkbar seien. -ry

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