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Gesundheit: Von Haareschneiden bis zum Verhüterli

Welcher Studierende mag schon sparen? Und ein Leben fristen, bei dem er oder sie jede Mark umdrehen, sich jeden Restaurant- oder Kinobesuch zweimal überlegen muß?

Welcher Studierende mag schon sparen? Und ein Leben fristen, bei dem er oder sie jede Mark umdrehen, sich jeden Restaurant- oder Kinobesuch zweimal überlegen muß? Erst recht, wenn man in und um Berlin studiert, der Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten des Geldausgebens? Doch keine Sorge, trotz Sparauflagen kann man selbst hier ein angenehmes Leben führen.

A wie Abschneiden: In Friseursalons, die ausbilden, schneiden Lehrlinge gratis oder sehr billig die Haare.

B wie Bank: Die meisten Banken bieten günstige Studentenkonten an, bei denen man meistens gar keine Kontoführungsgebühren entrichten muß.

C wie Charité: Immer von Montag bis Freitag von 7-14 Uhr, Mittwoch von 7-18 Uhr und Sonnabend von 8-14 Uhr kann man in der Charité Blut spenden.Wenn man gesund ist, kann man dies alle neun Wochen tun.Dafür gibt es 45 Mark Aufwandsentschädigung.

D wie "Do you speak English?": Ein teurer Sprachkurs muß nicht sein.Wem es nicht so sehr auf die Grammatik ankommt und wer lieber Sprachpraxis bekommen möchte, der kann über "Tandem" für eine einmalige Gebühr von dreißig Mark einen Muttersprachler der gewünschten Sprache kennenlernen.Das erste Treffen findet in den Räumen der Organisation statt, die sich in der Lychener Straße 7 im Prenzlauer Berg, Telefon 4413003.

E wie Essengehen: Auch Essengehen muß nicht teuer sein.In Berlin gibt es zum Beispiel viele gute und billige indische Restaurants.Die meisten bieten sattmachende Gerichte unter 10 Mark an.

F wie Fortbewegung: Ein wichtiges Thema in dieser Stadt, verbringt man doch im ungünstigsten Falle genauso viel Zeit in der U-Bahn wie in der Universität; und solange es immer noch kein Semesterticket gibt, bleibt nichts anderes übrig, als auf das Angebot der BVG zurückzugreifen, die das AB-Ticket für Azubis, unter die auch Studenten fallen, für 75 Mark im Monat anbietet.Außerhalb Berlins bewegt man sich immer noch am billigsten mit einer Mitfahrzentrale (siehe Branchenbuch) oder mit den speziellen Angeboten der Deutschen Bahn, etwa dem Wochenendticket oder dem Guten-Abend-Ticket.Letzteres kostet an allen Tagen außer Freitag und Sonntag 69 Mark für ICEs, 59 Mark für andere Züge und ist von 19 bis 2 Uhr des Folgetages gültig.Sonnabends sogar schon ab 14 Uhr.

G wie Gebrauchtes: In Berlin gibt es eine Vielzahl von Flohmärkten, auf denen man billig gebrauchte Möbel, Bücher oder Küchenutensilien kaufen kann, etwa an der Straße des 17.Juni (S-Bahnhof Tiergarten), an der Museumsinsel (Mitte) oder am Fehrbelliner Platz (Wilmersdorf).Klamotten-Schnäppchen findet man in Second-Hand-Läden.

I wie Internet: Einen kostenlosen Zugang zum Internet ohne monatliche Gebühren erhält jeder Student am Rechenzentrum seiner Universität.An der FU ist das die Zedat in der Fabeckstraße 32, Telefon 838-6069.Öffnungszeiten sind von Montag bis Donnerstag von 10-12 Uhr und 13.30-15.30 Uhr und Freitag von 10-13 Uhr.

K wie Kultur: Kinotag ist meist dienstags und mittwochs.Dann kostet der Eintritt in den Premierenkinos 10 Mark.In Programmkinos ist er oft noch günstiger.Auch Theater ist kein Luxus: In der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz gibt es bei regulären Vorstellungen Karten für zwölf Mark, im Deutschen Theater bekommt man in der Regel 50 Prozent Ermäßigung.

M wie Medien: Jeder Student kann sich beim Sozialamt seines Bezirkes unter Vorlage der entsprechenden Nachweise von der Rundfunkgebührenpflicht für Fernsehapparate und Radiogeräte befreien lassen.Außerdem kann er einen Sozialtarif für seinen Telefonanschluß für nur 7,82 Mark im Monat beantragen.Auf die tägliche Zeitung braucht der sparwillige Student auch nicht zu verzichten, denn ein Studentenabo kostet etwa beim Tagesspiegel nur 21,40 Mark im Monat.

R wie Rezeptgebühr: Bei Vorlage des Studentenausweises und Einkommensnachweises kann man sich bei seiner Krankenkasse von der Rezeptgebühr für Arzneimittel befreien lassen.

S wie Sport: Wer billig Sport treiben möchte, sollte sich dem Hochschulsport anschließen.Die Berliner Universitäten und Fachhochschulen bieten eine breite Palette von kostengünstigen Kursen an, von Tai-Chi über Tanzen bis zum Segeln und Boxen ist alles dabei.Einziger Nachteil: Die Kurse sind oft früh ausgebucht.Aber auch Fitneßstudios bieten oft einen speziellen Studententarif an - oder Ermäßigungen, wenn man Freund oder Freundin gleich mitbringt.

T wie Tauschen: Dienstleistungen tauschen ist eine andere Art von Geld sparen.Warum sollte man nicht mal für zwei Wochen Blumen gießen und sich dafür bei der Renovierung seines Zimmers helfen lassen? Die Adressen erfährt man über den Tempelhofer Tauschring, c/o Ufa-Fabrik, Viktoriastraße 10-18, 12105 Berlin, Telefon 75503122 (Mo von 17-18 Uhr und Mi von 10-11 Uhr).

U wie Urlaub: Im Reisebüro Titanic Reisen bekommen Studenten unter 26, bei manchen Angeboten auch unter 35 Jahre, Ermäßigungen auf Flugreisen, die wesentlich unter den normalen Tarifen liegen.Für 15 Mark kann man sich dort auch gleich einen internationalen Studentenausweis ausstellen lassen, bei dem man dann im Ausland zahlreiche Ermäßigungen wie beim Museumsbesuch erhält.Titanic Reisen gibt es sieben Mal in Berlin, zum Beispiel in Dahlem in der Thielallee 34, Telefon 8324030.

V wie Verhütungsmittel: Jede Bafög-Empfängerin erhält unter Vorlage eines Einkommensnachweises kostenlos Verhütungsmittel.Auskunft und Beratung erteilen die 12 Sozialmedizinischen Dienste der jeweiligen Bezirke.

W wie Weggehen: Genauso, wie man immer noch relativ günstig im Osten Berlins wohnen kann, wenn man unter Umständen einen Kohleofen und ein Außenklo in Kauf nimmt, kann man abseits der ausgetretenen Touristenpfade an der Oranienburger Straße entlang immer wieder kleine Bars oder Lokale entdecken, die mit günstigen Preisen locken.In der Freitagsbar in der Mulackstraße kostet das halbe Liter Pils beispielsweise schlappe vier Mark und ein Cocktail bekommt man ab sieben Mark aufwärts.Die verrauchte und etwas abenteuerliche Kelleratmosphäre gibt es gratis dazu.Die anderen kleinen Bars, von denen jede nur an einem bestimmten Wochentag offen hat und deren Existenz sich durch Mundpropaganda verbreitet, bieten ebenfalls ihre Getränke in dieser Preisklasse an.Prost!

SANDRA LÖHR

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