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Glücksspiel: Lotto soll nicht teurer werden – vorerst

Der Deutsche Lotto- und Totoblock testet bei 6 aus 49 neue Spielvarianten. Die Tipper können aber wie bisher mittwochs und samstags weiter für 75 Cent pro Tippreihe ihr Glück versuchen.

Stuttgart - Eine Erhöhung des Spieleinsatzes „steht aktuell nicht an“, sagte der Sprecher der federführenden Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg, Klaus Sattler. Ob es überhaupt Veränderungen gibt, sei noch offen, hieß es.

In Medienberichten hatte es zuvor geheißen, dass Lottospielen im kommenden Jahr teurer werden soll. Der Preis pro Tipp könnte von 75 auf 90 Cent oder einen Euro erhöht werden. Die Preiserhöhung soll demnach Anfang des Jahres bei den Genehmigungsbehörden der Bundesländer eingereicht werden, falls das geplante Euro-Lotto von der Spielaufsicht nicht zugelassen wird.

Abgeschafft werden solle in Zukunft die Zusatzzahl, hieß es. Stattdessen werde die Superzahl, die es bislang nur beim Jackpot gibt, für alle Gewinnklassen eingeführt. Damit würden die Gewinnchancen für die Spieler erhöht, weil die Superzahl nur aus den Ziffern 0 bis 9 und nicht wie die Zusatzzahl aus 49 Ziffern gezogen wird. Daneben soll es auch eine neue Gewinnklasse und erstmals einen „Zweier mit Superzahl“ geben. Lottosprecher Sattler räumte ein, dass es Überlegungen für Änderungen gebe. Als Grund wird in Lottokreisen auf die zurückgehenden Spieleinsätze verwiesen. So sei der Umsatz der 16 Lotto-Gesellschaften bundesweit seit 2004 um fast 20 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro im Jahr 2008 gesunken.

Sattler sagte: „Die Höhe der Spieleinsätze ist stark jackpotabhängig.“ So hatte es im vergangenen Jahr keinen Jackpot über 20 Millionen Euro gegeben. Suchtexperten hatten in der Vergangenheit wiederholt darauf hingewiesen, dass hohe Jackpotsummen eine große Verlockung seien. Nach Erkenntnissen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung verdrängen selbst ein Höchstgewinn von zehn oder 15 Millionen Euro normale Bedenken von Nichtspielern und animieren sie zum Spielen.

Angesichts der Wirtschaftskrise füllen heute Tipper beispielsweise statt sechs bis sieben nur noch vier bis fünf Spielfelder aus. Sattler verwies dennoch darauf, dass im laufenden Jahr die bundesweiten Spieleinsätze bei 6 aus 49 um bislang rund drei Prozent gegenüber dem Vorjahr im Plus lägen. Von einer Krise könne also keine Rede sein, sagte er. ddp

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