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Bei eisigen Temperaturen, viel Schnee und glatten Fahrbahnen kam es am Sonntag zu zahlreichen Unfällenn.

© dpa

Grünes Weihnachtsfest: Bis zu 20 Grad werden in Süddeutschland erwartet

Bei eisigem Wetter ereigneten sich am Sonntag in Deutschland viele Unfälle. Ausgerechnet zu Weihnachten klettern die Temperaturen in geradezu frühlingshafte Höhen.

Von Andreas Oswald

Schärfer kann der Kontrast kaum sein. Minus 57 Grad in Russland, zweistellige Plusgrade im Westen Deutschlands – zwei große Luftmassen kämpfen um die Vorherrschaft, und es sieht so aus, als ob die Subtropen den Sieg davontragen werden. Von dort kommt die warme Luft, die Ursache ist für den Eisregen und die vielen Unfälle, die sich am Sonntag in Deutschland ereignet haben. Dabei kam es vor allem im Norden zu zahlreichen Zusammenstößen und einer Massenkarambolage mit 14 Autos bei Pinneberg. Bei insgesamt 80 Unfällen in Norddeutschland gab es drei Verletzte. Mehrere Autobahnen und Straßen mussten für mehrere Stunden gesperrt werden.

Ursache des sogenannten Eisregens ist die warme Luft, die sich zunächst über die kalte Luft geschoben hat. So verwandelten sich die Schneeflocken in Regentropfen, die weiter unten durch die Kälte fielen, Dabei verwandelten sie sich nicht wieder in Schneeflocken, sondern in winzige Eisstücke, wie der Meteorologe Jörg Riemann von Meteogroup erklärte.

Die Eiseskälte in einigen Teilen Deutschlands behindert die Bahn nach deren Angaben kaum. Eine Sprecherin sagte, die Verkehrslage sei „trotz schwieriger Witterungslage ziemlich ruhig“. Die Quote für die Pünktlichkeit der Züge liege bei gut über 90 Prozent. Ein Problem habe es zwischen Elmshorn und Westerland auf Sylt gegeben. Auf der Strecke seien am Sonntag die Oberleitungen vereist gewesen. Die Bahn habe mit einer „im Bundesgebiet sehr geteilten Wetterlage“ zu tun. In anderen Regionen habe schon Tauwetter eingesetzt, dort träten keinerlei Probleme auf.

Aber das ist Schnee von gestern. An Heiligabend und den kommenden Tagen wird es überall in Deutschland deutlich wärmer sein. Frühlingshafte Temperaturen kündigen die Meteorologen für den Süden Deutschlands an. Bis zu 18 Grad kündigte Thomas Ruppert vom Deutschen Wetterdienst an. Bei Föhn könnten örtlich gar 20 Grad erreicht werden, sagte er.

Im Hochschwarzwald fielen innerhalb von 24 Stunden 30 bis 50 Liter Regen pro Quadratmeter, in der Kölner Bucht und dem angrenzenden Süderbergland waren es etwa 20 bis 40 und im südhessischen Odenwald 20 bis 35 Liter pro Quadratmeter. Gewöhnlich fallen im ganzen Dezember in Deutschland durchschnittlich 70 Liter Regen pro Quadratmeter. Überall schwollen die Flüsse an, die Hochwasserzentralen in Mainz und Trier sagten zunächst bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag weiter steigende Pegelstände voraus. „Es ist damit zu rechnen, dass der Oberrhein für die Schifffahrt gesperrt werden muss“, sagte ein Sprecher des Hochwassermeldezentrums in Mainz. Man könne bereits jetzt von einer Hochwasserlage sprechen. Die Hochwasserschutzexperten der Stadt Köln sind noch gelassen. Bis zu einem Pegelstand von 11,30 Meter könne man bis auf wenige Häuser ganz Köln schützen, sagte der Leiter der Hochwasserschutzzentrale, Reinhard Vogt, der dpa. Am Sonntag lag der Pegelstand bei über 6,53 Metern. Tendenz: steigend. os/dpa

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