zum Hauptinhalt
Der Hausbrand in einem Hamburger Flüchtlingsheim forderte drei Todesopfer, darunter zwei Kinder.

© dpa

Hausbrand in Hamburg Eimsbüttel: Minderjähriger verantwortlich für drei Tote

Für den Hausbrand in einem Hamburger Flüchtlingsheim, bei dem eine Mutter und ihre beiden Kinder starben, ist ein Minderjähriger verantwortlich. Politisch motiviert ist die Tat nach Angaben der Polizei jedoch nicht.

Für den verheerenden Brand eines Hauses in Hamburg-Eimsbüttel, bei dem am Mittwochabend eine 33-jährige Mutter und ihren beiden sechs und sieben Jahre alten Söhne ums Leben kamen, ist nach Angaben der Polizei ein Minderjähriger verantwortlich.

Der Junge sei Mitglied der Jugendfeuerwehr Hamburg und habe die Tat eingeräumt, teilten die Staatsanwaltschaft und die Polizei Hamburg mit. „Hinweise auf eine politisch motivierte Tat liegen nicht vor“, hieß es in der Erklärung. Der strafunmündige Junge werde zunächst in einer Einrichtung für Kinder- und Jugendpsychiatrie untergebracht.

Nach umfangreichen Ermittlungen konnten Kriminalbeamte das Kind am Freitagabend ermitteln und mit ihm sprechen. Die Auswertung von Videomaterial aus Überwachungskameras, die Arbeit der eingerichteten Sonderkommission „und insbesondere die Aussage einer Zeugin“ habe auf die Spur des Minderjährigen geführt.

46 Bewohner wurden über Leitern gerettet

Der Junge sei jünger als 14 Jahre, sagte Oberstaatsanwältin Nana Frombach. Konkretere Angaben machte sie aus Gründen des Sozialdatenschutzes nicht. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung ist der Junge 13 Jahre alt.

Die Ermittlungen zur Brandursache dauerten noch an, sagte Oberstaatsanwältin Frombach.

In dem fünfgeschossigen Gebäude lebten 46 Bewohner, überwiegend Flüchtlinge und Asylbewerber aus Syrien, Afghanistan, Russland und Pakistan. Auch einige Obdachlose waren dort untergebracht. Die Feuerwehr konnte zahlreiche Bewohner über Leitern aus dem brennenden Altbau retten. Für die drei Opfer aus Pakistan kam jede Hilfe zu spät. Sie erstickten im Dachgeschoss an einer Rauchvergiftung.

27 Bewohner erlitten Verletzungen. Inzwischen sind bis auf eine Person alle wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden und größtenteils in Hotels untergekommen. Vor dem Brandhaus versammelten sich am Donnerstag zahlreiche Hamburger, um ihre Betroffenheit über die Brandtragödie zum Ausdruck zu bringen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false