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Panorama: Hilfsangebote bei Kündigung - Mieterbund und Wohnungsämter beraten vor Zwangsräumungen

Zwangsräumungen kommen im Osten Deutschlands viel öfter vor als im Westen. Grund sei die schwierige Lage der Wohnungswirtschaft in den Neuen Ländern, sagte der Direktor des Deutschen Mieterbundes, Franz-Georg Rips, am Donnerstag in einem Agentur-Gespräch.

Zwangsräumungen kommen im Osten Deutschlands viel öfter vor als im Westen. Grund sei die schwierige Lage der Wohnungswirtschaft in den Neuen Ländern, sagte der Direktor des Deutschen Mieterbundes, Franz-Georg Rips, am Donnerstag in einem Agentur-Gespräch. Zudem seien viele Familien nicht mehr in der Lage, hohe Wohnkosten zu tragen. Rips appellierte an Mieter in Schwierigkeiten, sich spätestens bei einer fristlosen Kündigung helfen zu lassen.

"Der Vollstreckungsbereich ist so kompliziert, dass man Hilfe braucht, um eine so extrem auswegslose Situation wie in Sachsen- Anhalt zu vermeiden", sagte Rips. "Die Wohnungsbaugesellschaften versuchen heute viel eher, zahlungsunfähige Mieter loszuwerden", erläuterte der Experte. Dies sei die Folge von hohen Leerständen im Osten: "Dieser Trend ist seit zirka einem Jahr erkennbar." Im Westen sei dagegen eher eine Überschuldung Privater zu beobachten, Zahlen dazu seien allerdings nicht statistisch erfasst.

Eine fristlose Kündigung komme dann in Frage, wenn sich der Mieter grob vertragswidrig verhalten habe und mit zwei oder mehr Monatsmieten im Rückstand sei. Die Kündigung müsse der Räumungsklage vorausgehen. "Eine Zwangsräumung kann immer nur dann stattfinden, wenn ein gerichtliches Urteil vorliegt", sagte Rips. "Nach der fristlosen Kündigung empfehle ich jedem Mieter, Hilfe in Anspruch zu nehmen", sagte der Experte. Sein Verein, der flächendeckend in Ost und West berate, könne dann Kontakt mit der Stadt aufnehmen oder Ratenzahlungen mit dem Vermieter vereinbaren. Neben dem Mieterverein können sich Hilfesuchende auch an Sozial- oder Wohnungsämter richten.

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