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Ukraine

© AFP

Hochwasser: Mindestens 26 Tote in der Westukraine

Im Westen der Ukraine herrscht Ausnahmezustand. Nachdem sich der 1400 Kilometer lange Fluss Dnjestr zu einem reißenden Strom entwickelt hatte, trat das Wasser über die Ufer und richtete in der Ukraine die schwerste Hochwasserkatastrophe seit 100 Jahren an.

Im Westen der Ukraine ist die Zahl der Toten bei der schwersten Hochwasserkatastrophe seit 100 Jahren auf 26 gestiegen. Dutzende Menschen würden noch vermisst, meldete die Agentur Itar-Tass am Dienstag nach Behördenangaben. Regierungschefin Julia Timoschenko hatte das Ausmaß der Schäden auf bis zu einer halben Milliarde Euro geschätzt. 40.000 Gebäude seien zerstört, zehntausende Menschen obdachlos und große Agrarflächen vernichtet. Am schwersten betroffen sei die Region Iwano-Frankowsk, hieß es.

Auch in Moldawien und seiner abtrünnigen Region Transnistrien spitzte sich die Lage laut Medien weiter zu. Mehrere Grenzübergänge der Ukraine mit Moldawien mussten wegen des steigenden Hochwassers geschlossen werden, wie die Agentur Interfax meldete. Moldawiens Führung hatte die Zwangsevakuierung einiger Orte angeordnet.

Juschtschenko verhängt Ausnahmezustand

Der ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko verhängte einen 90-tägigen Ausnahmezustand über die betroffenen Regionen im Westen des Landes. Er sprach von einer "Tragödie von nie dagewesenem Ausmaß". Rund 100 Ortschaften waren auch am Dienstag ohne Strom. Die Situation hatte sich am Wochenende nach tagelangen schweren Regenfällen dramatisch zugespitzt.

Der 1400 Kilometer lange Fluss Dnjestr hatte sich zu einem reißenden Strom entwickelt und war vielerorts über die Ufer getreten. Im Westen der Ukraine wurden durch die Flut ein Großteil der Getreidefelder, tausende Kilometer Straßen und mehrere hundert Brücken sowie Stromleitungen zerstört. Betroffen waren nach offiziellen Angaben sieben Gebiete, darunter auch die Regionen Lwiw (Lemberg) und Tschernowzy. (sg/dpa)

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