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Panorama: Hochzeit mit Brotzeit

Zum 174. Mal ist das Münchner Oktoberfest eröffnet – eine Prinzenheirat wurde zum weltgrößten Volksfest

München - „O’zapft is!“ – mit drei Schlägen hat der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude am Samstag um Punkt zwölf Uhr mittags das erste Fass angezapft und mit dem traditionellen Ausruf das 174. Oktoberfest eröffnet. Bei strahlendem Sonnenschein drängten sich zum Auftakt des weltgrößten Volksfestes hunderttausende Besucher auf dem Festgelände auf der Theresienwiese. Nach dem Anstich donnerten zwölf Böllerschüsse über das Oktoberfestgelände als Zeichen für die Wiesn-Wirte, dass Bier ausgeschenkt werden darf.

Die erste Maß überreichte Ude traditionsgemäß dem bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber. „Ich werde im nächsten Jahr einen Franken verköstigen müssen“, erklärte der Oberbürgermeister im Hinblick auf Stoibers designierten Nachfolger Günther Beckstein und die traditionelle Rivalität zwischen Südbayern und Franken. Stoiber sagte, er freue sich schon, im kommenden Jahr ohne größere Terminprobleme auf die Wiesn gehen zu können: „Zum Wohlbefinden brauch ich nicht die erste Maß – mir langt auch die sechste oder siebte.“ Mit drei Anzapf-Schlägen konnte Ude seinen Rekord von zwei Schlägen nicht halten: „Der zweite Schlag hätte genügt“, erklärte er nach dem Anstich. „Mein Coach hat noch ,Passt schon’ gerufen, aber da war der dritte Schlag schon unterwegs.“

Beim ersten Oktoberfest 1810 handelte es sich um eine Hochzeitsfeier: Der bayerische Kronprinz Ludwig heiratete die 18-jährige Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen und lud die Münchner zu Bier und Brotzeit ein. Fünf Tage lang wurde auf einer Wiese vor der Stadt gefeiert – seither heißt das Festgelände Theresienwiese, und das Spektakel wird jährlich wiederholt; zunächst mit Viehschau, später mit Karussells und Bier.

2006 sollen sechs Millionen Maß Bier, eine halbe Million Hendl und 90 Ochsen unters Volk kommen.

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