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Angehörige der durch gepanschten Schnaps gestorbenen Inder am Freitag auf dem Weg ins Bhagwati Municipal General Hospital in Mumbai.

© dpa

Indien: Hauptverdächtiger im Skandal um Billigalkohol gefasst

In Indien starben zuletzt dutzende Menschen durch gepanschten Alkohol. Nun wurde ein 26-jähriger Hauptverdächtiger verhaftet, der hinter der Serie tödlicher Vergiftungen stecken soll.

Nach dem Tod Dutzender Menschen durch gepanschten Billigalkohol in Indien hat die Polizei den mutmaßlichen Hauptverdächtigen festgenommen. Der 26-Jährige sei am Dienstag bei einer Razzia in seinem Unterschlupf in der Hauptstadt Neu Delhi aufgespürt worden, teilten die Ermittler mit. Er habe zugegeben, drei Fässer Alkohol gestreckt und in Beutel abgepackt nach Mumbai geliefert zu haben.

In einem Armenviertel der Millionenmetropole waren in den vergangenen Tagen 100 Menschen an gepanschtem Alkohol gestorben. Der nun Festgenommene sei der Hauptverdächtige in dem Fall, sagte der stellvertretende Polizeichef von Neu Delhi, Veenu Bansal. Er sei in den vergangenen drei Jahren in den Verkauf und Vertrieb von gepanschtem Alkohol verwickelt gewesen. Damit sitzen inzwischen acht Menschen in Untersuchungshaft. Acht Polizisten wurden vom Dienst suspendiert, weil sie die Panscher in ihrem Revier gewähren ließen.

In Indien vergiften sich immer wieder Menschen beim Verzehr von Billigalkohol, zumeist allerdings in armen Landregionen. Die jüngste Welle der Vergiftungen ist die schlimmste in Mumbai seit 2004, als mehr als hundert Menschen nach dem Konsum von schwarz gebranntem Schnaps starben. Die illegal hergestellten Spirituosen werden oft mit Methanol gestreckt, um den Alkoholgehalt zu erhöhen. Im aktuellen Fall wartet die Polizei noch auf die Testergebnisse aus dem Labor. (AFP)

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