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Inzest-Täter: Experte: Josef Fritzl nicht psychisch krank

Nach Ansicht eines Kriminalpsychologen ist der österreichische Inzest-Täter Josef Fritzl nicht psychisch krank. Stattdessen müsse bei Fritzl von einer "hohen Intelligenz" und "brillianter planerischer Denkfähigkeit" ausgegangen werden, berichtet das Magazin "Focus".

Josef Fritzl weise zwar eine Persönlichkeitsstörung mit narzistischen, machtorientierten und gemütsarmen Zügen auf, aber ein psychisch kranker Mensch sei gar nicht in der Lage, ein derart komplexes Verbrechen über so viele Jahre hinweg zu verüben, sagte der Gerichtspsychiater Reinhard Haller in einem am Samstag vorab veröffentlichten Interview mit dem Magazin "Focus". Der 73-Jährige Josef Fritzl hatte am Montag gestanden, seine heute 42-jährige Tochter 24 Jahre lang in einem Kellerverlies eingesperrt und mit ihr sieben Kinder gezeugt zu haben.

Bei Josef Fritzl müsse von einer "hohen Intelligenz mit brillanten planerischen Denkfähigkeiten" ausgegangen werden, sagte Haller weiter. "Gleichzeitig ist er aber emotional hochgradig gestört." Der 73-Jährige habe über das Schicksal seiner Opfer gottähnlich bestimmen wollen, meint der Experte für Kriminalpsychiatrie. Diese Machtversessenheit erkläre auch, weshalb Josef F. nicht verhütet habe. "Er wollte die Zahl der Personen, die seiner Kontrolle unterstehen, gleichsam vermehren", sagte Haller dem Magazin. (jam/AFP)

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