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Panorama: Jahrhundertflut in Wertheim?

Während fast überall in der Bundesrepublik das Hochwasser zurückgeht, befürchten die Einsatzkräfte in Wertheim am Main ein Jahrhunderthochwasser. Die Feuerwehr geht davon aus, dass die Flut vor 80 Jahren in den kommenden Tagen noch übertroffen wird.

Während fast überall in der Bundesrepublik das Hochwasser zurückgeht, befürchten die Einsatzkräfte in Wertheim am Main ein Jahrhunderthochwasser. Die Feuerwehr geht davon aus, dass die Flut vor 80 Jahren in den kommenden Tagen noch übertroffen wird. Bereits seit Freitagabend ist die komplette historische Altstadt unter Wasser, bis Samstagmittag stand die braune Brühe teilweise mehr als zwei Meter hoch.

Dort, wo die Menschen Samstag früh noch über Hochwasserstege weiterkommen konnten, war bereits wenige Stunden später kein Durchkommen mehr möglich. Seit dem Vormittag sind die Schlauchboote von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk die einzigen Fortbewegungsmittel in der Innenstadt. Helfer bringen die Bewohner weg, die zum Arzt oder einkaufen gehen müssen, wer schlecht in sein Haus hereinkommt, wird huckepack getragen, bis er im Trockenen ist.

Die Wertheimer sind Hochwasser gewohnt, schließlich gibt es fast jedes Jahr Überschwemmungen. Die Keller haben sie gefliest, die Stromleitungen im Erdgeschoss unter der Decke verlegt. Heizöltanks stehen auf dem Dachboden. Doch Wassermengen wie diese lassen einige verzweifeln. Einzelhändler denken daran aufzugeben.

In einigen Häusern ist inzwischen der Strom ausgefallen, die Heizung funktioniert fast nirgendwo mehr. Die Polizei bereitet eine Evakuierung vor. Wer gehen möchte, der wird in der Wertheimer Polizeiakademie untergebracht, denn die steht im Trockenen, oben auf dem Berg.

Der Scheitelpunkt der Flut war bis zum Samstag noch längst nicht erreicht. Die Einsatzkräfte erwarteten von Würzburg her eine erneute Flutwelle.

Jens Nising[Wertheim]

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