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Zeugen der Tsunami-Tragödie. Schultaschen aus Okawa, nur 24 von 84 Kindern und 13 Lehrern leben hier noch.

© dpa

Japan: Am 11. Tag der Katastrophe

Die Bilder aus Japan zeigen, wer alles betroffen ist. Nicht zuletzt die Kinder. Die Versorgung im Katastrophengebiet ist elf Tage nach dem Erdbeben noch immer sehr schlecht.

Die Zahl der Todesopfer nach der Erdbebenkatastrophe in Japan steigt weiter fast stündlich. Am Dienstagabend lag die Totenzahl nach Angaben der Polizei bei 9099. Mehr als 13 786 Menschen würden noch vermisst. Unter den Toten und Vermissten befinden sich auch viele Kinder. Bis jetzt wurden 130 junge Todesopfer in den am stärksten betroffenen Präfekturen Iwate, Miyagi und Fukushima bestätigt, doch diese Zahl wird nach Angaben des Erziehungsministeriums mit Sicherheit noch steigen. Mehr als 1600 Kinder und Jugendliche werden seit dem Beben noch vermisst. Über 5680 Schulen wurden durch die Erdstöße und den folgenden Tsunami vor mehr als zehn Tagen beschädigt. Die japanische Gesellschaft gilt aufgrund einer extrem niedrigen Geburtenrate als überaltert. Von den Schülern der Deutschen Schule Tokyo Yokohama (DSTY) ist inzwischen etwa die Hälfte zurück in Deutschland.

Die Versorgung im Katastrophengebiet ist elf Tage nach dem Erdbeben noch immer sehr schlecht. Zwar ist ein Großteil der Straßen dort wieder passierbar. Auch trafen immer mehr Hilfsgüter im Nordosten des Landes ein. Weiterhin sind aber mehrere Dörfer im Tsunamigebiet von der Außenwelt abgeschnitten. Hubschrauberflüge werden durch Regen und Schneefall stark beeinträchtigt. Und viele Notunterkünfte haben keine Toiletten oder Heizungen. Tote müssen in Massengräbern beerdigt werden, da Krematorien nicht genug Brennstoff haben.

Die Zahl der Evakuierten beträgt insgesamt 268 510. Sie sind in Lagern überall im Land untergebracht. Die Regierung hatte einen 20-Kilometer-Radius um das beschädigte Atomkraftwerk Fukushima evakuieren lassen. 177 500 Anwohner verließen die Region. Am Dienstag hatte die japanische Regierung zusätzlich einen PR-GAU zu verkraften: Industrieminister Banri Kaieda soll Feuerwehrleuten Strafen angedroht haben, wenn sie nicht in den lebensgefährlichen Einsatz zur Kühlung der havarierten Reaktoren des Atomkraftwerks Fukushima 1 ziehen. Bisher hieß es immer, der Einsatz sei freiwillig. Auch wenn Kaieda die Strafandrohung nicht bestätigen wollte, entschuldigte er sich am Dienstag. AFP, dpa, rtr

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