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Japan: Kannibalischer Kindermörder hingerichtet

Japan gehört neben den USA zu den einzigen Industrienationen, in der die Todesstrafe vollstreckt wird. Erst am Dienstagmorgen sind drei Mörder hingerichtet worden. Einer von ihnen hatte vier kleine Mädchen umgebracht.

Ein wegen vierfachen Mordes an kleinen Mädchen zum Tode verurteilter Japaner ist am Dienstag hingerichtet worden. Der 45 Jahre alte Tsutomu Miyazaki sei in den frühen Morgenstunden gehängt worden, teilte das Justizministerium in Tokio mit. Miyazaki war 1989 festgenommen worden, als er Fotos von einem kleinen nackten Mädchen machen wollte. Daraufhin gestand er, vier Mädchen zwischen vier und sieben Jahren getötet und verstümmelt zu haben. In einem Fall schickte er Leichenteile an die Eltern eines getöteten Mädchens. Das Todesurteil gegen ihn wurde in zweiter Instanz und im Januar 2006 auch durch den Obersten Gerichtshof bestätigt.

Der Fall hatte in Japan eine Debatte über den Einfluss Gewalt verherrlichender Comics und Fernsehserien ausgelöst, da bei der Durchsuchung von Miyazakis Wohnung rund 5700 Videos mit überwiegend grauenhaften Bildern gefunden wurden. Sein Vater beging wegen der Gräueltaten seines Sohnes Selbstmord.

Die morgendliche Schreckensmeldung

Nach Angaben des Justizministeriums wurden am Dienstag zwei weitere zum Tode verurteilte Mörder hingerichtet: Ein 37-Jähriger wurde wegen Raubmordes exekutiert. Ein 73-Jähriger starb am Galgen wegen der Ermordung von zwei Frauen.

Neben den USA ist Japan das einzige hochindustrialisierte Land, in dem Todesurteile vollstreckt werden. Die Verurteilten werden erst am Morgen der Exekution über den Hinrichtungstermin informiert. In den Gefängnissen des Landes warten derzeit noch 103 zum Tode Verurteilte auf die Vollstreckung ihrer Strafe. (sgo/dpa/AFP)

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