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Panorama: Kachelmann – Vorwürfe gegen Richter Heute fällt Entscheidung

über Haftentlassung

Schwetzingen/Zürich - Am heutigen Donnerstag entscheidet das Oberlandesgericht Karlsruhe über einen Antrag von Wettermoderator Jörg Kachelmann auf Entlassung aus der Untersuchungshaft. Gegen diesen Antrag hatte sich zuvor die Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe gestellt. Der Prozess gegen Kachelmann wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung soll am 6. September beginnen.

Im Vorfeld sind Vorwürfe gegen den Vorsitzenden Richter Michael Seidling laut geworden. Die schweizerische „Sonntagszeitung“ hatte von einer „Milieuähnlichkeit“ Seidlings und des Vaters des mutmaßlichen Opfers von Kachelmann berichtet. Seidling, so berichtete die „Sonntagszeitung“, sei Stellvertretender Vorsitzender des Sportvereins TSV Oftersheim, der Vater des mutmaßlichen Opfers war früher mehrere Jahre lang Vorsitzender des TV Schwetzingen. Die benachbarten Vereine kooperieren im Bereich Handball. Ob diese „Milieuähnlichkeit“, wie es die schweizerische Zeitung formuliert hat, Anlass für Kritik sein könnte, ist umstritten. Als problematischer gilt die Verteidigung Seidlings auf diese Vorhaltungen. In der „Schwetzinger Zeitung“ verteidigte sich Seidling mit den Worten: „Ich habe weder Kontakt zum Vater noch zum Opfer gehabt“. Diese Formulierung rief den deutschen Strafrechtsprofessor Henning Ernst Müller, Regensburg, auf den Plan, der sagte: „Sollte er (Seidling) tatsächlich von ,Opfer’ statt von ,mutmaßlichem Opfer’ gesprochen haben, wäre das ein ernsthafter Anlass zur Besorgnis der Befangenheit.“ Ob es sich um ein Opfer handle oder eben nicht, sei ja gerade die Frage, die erst in der Hauptverhandlung geklärt werden soll. os

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