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Kamerun: Keine Überlebenden bei Flugzeugunglück

Rettungskräfte haben in einem Mangrovensumpf in Kamerun das Wrack der abgestürzten Boeing 737 entdeckt. Das Flugzeug hat sich bis zur Hälfte in die Erde gebohrt, Helfer konnten nur Leichen bergen.

Douala/Nairobi - Die Absturzstelle befindet sich nach Angaben der Fluggesellschaft Kenya Airways nur 20 bis 50 Kilometer südöstlich der Wirtschaftsmetropole Douala, wo die Boeing 737-800 am Samstag kurz nach Mitternacht in Richtung Nairobi gestartet war. Das Wrack wurde erst am Sonntagabend bei einbrechender Dunkelheit in schwer zugänglichem Gebiet entdeckt.

Bei dem Absturz sind nach Angaben von Rettungskräften alle Insassen ums Leben gekommen. "Es gibt hier nur Tote, keine Überlebenden", sagte ein kamerunischer Rettungshelfer. Das Flugzeug habe sich bis zur Hälfte in den Boden gerammt, überall lägen zerfetzte Leichen. Wrackteile des Flugzeugs lägen in einem Umkreis von mindestens einem Kilometer verstreut. Dutzende Rettungskräfte und Polizisten waren an der schwer zugänglichen Absturzstelle nahe der Küstenstadt Douala im Einsatz. Die Staatsanwaltschaft von Douala nahm vor Ort Ermittlungen zur Unglücksursache auf.

Die Maschine war in Abidjan in der Elfenbeinküste gestartet und auf dem Weg nach Nairobi in der kamerunischen Küstenstadt Douala zwischengelandet. Der Start aus Douala verzögerte sich wegen starken Regens um eine Stunde. Eine knappe Viertelstunde nach dem Abflug gegen Mitternacht sandte die Maschine dann ein letztes Notsignal. Das Kontrollzentrum konnte den Piloten jedoch nicht mehr erreichen. Die Boeing war nach Angaben der Fluggesellschaft erst ein halbes Jahr alt und technisch in einwandfreiem Zustand. Experten mutmaßen, dass der Pilot wegen des schlechten Wetters nach dem Start in Douala umkehren wollte.

Sieben Europäer an Bord

Der Sender, der im Fall eines Absturzes bis zu drei Tagen Notsignale geben kann, war nicht mehr zu orten. Nach Ansicht von Experten könnte er beim Aufprall zerstört worden sein. Kenya Airways bot Angehörigen der Vermissten an, sie nach Douala zu fliegen. Sowohl in Kamerun als auch in Nairobi wurden Krisenzentren eingerichtet. Der kenianische Verkehrsminister Ali Makwere ist derzeit in Douala, um die Rettungsarbeiten mit der kamerunischen Regierung abzustimmen.

Unter den Passagieren, deren Namen die Fluggesellschaft veröffentlicht hat, waren auch sieben Europäer - fünf Briten, ein Schwede und ein Schweizer, dessen Mitflug das Schweizer Außenministerium inzwischen bestätigte. Die meisten Passagiere kamen aus Kamerun, Indien und mehreren afrikanischen Ländern. Außerdem waren fünf Chinesen und eine neunköpfige Crew aus Kenia an Bord. (tso/dpa/AFP)

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