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Katastrophen: Evakuierungsplan für New Orleans

Knapp einen Monat vor Beginn der neuen Hurrikan-Saison hat der Bürgermeister von New Orleans einen Evakuierungsplan vorgelegt. Dieser sieht im Falle einer Sturmwarmung die komplette Räumung der Stadt vor.

Washington - Im Fall eines im Golf von Mexiko heranziehenden Sturms der Kategorie 3 und spätestens 36 Stunden vor dem erwarteten Eintreffen wird die Stadt komplett geräumt. Busse sowie Züge sollen Bürgermeister Nagin zufolge in ausreichender Zahl für jene bereit stehen, die über kein eigenes Transportmittel verfügen oder New Orleans aus anderen Gründen nicht eigenständig verlassen können, wie Nagin erläuterte.

Im Gegensatz zu vergangenem Jahr, als nach «Katrina» tausende Flüchtlinge tagelang in einem Stadion und im Kongresszentrum unter menschenunwürdigen Umständen untergebracht waren, soll es dem Bürgermeister zufolge im Katastrophenfall keinen derartigen «letzten Zufluchtsort» in der Stadt mehr geben. «New Orleans wird evakuiert, Punkt», sagte Nagin, der wegen der chaotischen Zustände nach «Katrina» scharf kritisiert worden war und sich am 20. Mai in einer Stichwahl erneut um den Bürgermeisterposten bemüht. Er räumte aber zugleich ein, dass niemand gezwungen werden könne, die Stadt zu verlassen:«Es handelt sich schließlich um Erwachsene.»

Bei «Katrina» hatten sich etwa 100 000 Einwohner geweigert, ihre Häuser zu verlassen - zum Teil auch deshalb, weil sie ihre Haustiere nicht mitnehmen durften. Das sowie die Tatsache, dass zahlreiche ärmere Menschen über kein Auto zur Flucht verfügten, hatte zur hohen Opferzahl - mehr als 1300 Tote - beigetragen. Als Konsequenz daraus sieht Nagins Plan neben der rechtzeitigen Bereitstellung von Bussen und Sonderzügen auch vor, dass Hund, Katze und Vogel mitflüchten dürfen - vorausgesetzt, sie sind in Käfigen oder Tragetaschen untergebracht. (tso/dpa)

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