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Panorama: Kölner Richter schickt Jugendlichen in US-Strafanstalt

Ihn erwartet ein Gang-Leben mit Drill und bester Schulausbildung

Köln (dpa). Ein Kölner Richter hat einen jugendlichen Serientäter in ein privates Jugendgefängnis in den USA geschickt. Das berichtet der „Kölner StadtAnzeiger“. Der 14-Jährige, der aus Datenschutzgründen Murat genannt werde, soll 150 Straftaten begangen haben. Er war im Sommer vergangenen Jahres zu zwei Jahren Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Da bislang alle Angebote der städtischen Jugendhilfe wirkungslos geblieben seien, sei er am Mittwoch zu einem einjährigen Aufenthalt in der Besserungsanstalt Glen Mills im US-Bundesstaat Pennsylvania verurteilt worden. Am Tag darauf habe er bereits im Flugzeug Richtung USA gesessen.

Nach Medienberichten gibt es in Glen Mills weder Zäune, Mauern noch Wachpersonal. Das Anwesen wirke wie ein Elite-College für den Nachwuchs der amerikanischen Oberklasse. Tatsächlich seien dort mehr als 1000 gewalttätige Jugendliche untergebracht. Das Leben dort bestehe aus hartem körperlichen Drill und bester Schulausbildung.

Die Glen-Mills-Pädagogik arbeitet den Medien zufolge mit gang-ähnlichen Strukturen, die allerdings positiv, pro-sozial gestaltet sind. Die Schule biete die Chance für einen Neuanfang, die Vergangenheit sei tabu. Fast 70 Prozent der US-amerikanischen Absolventen werden nach der Zeit in Glen Mills nicht mehr straffällig.

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