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Panorama: Können Sie küssen?: Medizin: Achtung - Erreger!

Schon der in Amerika verbreitete Name sagt fast alles: Studentenkusskrankheit. Diese Virus-Infektion - eher bekannt als Pfeiffersches Drüsenfieber oder Mononukleose - befällt vor allem ältere Kinder und junge Erwachsene.

Schon der in Amerika verbreitete Name sagt fast alles: Studentenkusskrankheit. Diese Virus-Infektion - eher bekannt als Pfeiffersches Drüsenfieber oder Mononukleose - befällt vor allem ältere Kinder und junge Erwachsene. Die Kranken leiden unter Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und haben dazu eine Mandelentzündung und - besonders typisch - geschwollene Lymphknoten. Eine ursächliche Behandlung gibt es nicht, schwere Krankheitsfolgen sind aber selten.

Anders sieht das schon bei der Hepatitis B aus, einer ebenfalls von Viren hervorgerufenen, mit gelber Haut und Augenbindehaut (Gelbsucht) einhergehende Entzündung der Leber. Auch sie kann beim Küssen übertragen werden, der Erreger ist 100-mal ansteckender als das Aids-Virus. Bei jedem zehnten Kranken wird das Leiden chronisch. Die Hepatitis B kann zur Schrumpfleber (Zirrhose) und Leberzellkrebs führen. Empfohlen wird eine Impfung im Kindesalter.

Der Aids-Erreger HIV kann bei innigem Küssen mit offenem Mund übertragen werden.

Von Mund zu Mund übertragen wird vermutlich auch der Erreger des Magengeschwürs, das spiralförmige Bakterium Helicobacter pylori. Es siedelt in der Schleimhaut des Magens. Allerdings sind weltweit zwei von drei Menschen von dem Bakterium befallen, und längst nicht jeder von ihnen hat ein Magengeschwür!

Auch das Herpesvirus verbreitet sich beim Küssen, insbesondere dann, wenn es zum Kontakt mit virushaltigen Fieberbläschen oder dem Speichel kommt. Unter den Herpesviren gibt es nicht nur lästige, sondern in seltenen Fällen auch potenziell gefährliche Zeitgenossen wie das Herpesvirus 8. Es steht unter dringendem Tatverdacht, das Kaposi-Sarkom auszulösen. Diese bösartige Wucherung tritt vor allem bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem auf, zum Beispiel bei Aids-Kranken.

Selbst Kariesbakterien wie Streptococcus mutans werden von Mund zu Mund übertragen, meist in den ersten Lebensjahren von der Mutter aufs Kleinkind.

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