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Kokablätter im Unterricht: Lehrer weisen Schuld von sich

Eine Lehrerin und ein Lehrer in Schwaben hatten eine Peruanerin geladen, damit sie den Schülern etwas über ihr Land erzählt. Dabei zeigte sie auch Kokablätter. Jetzt müssen die Lehrkräfte sich einem Berufungsprozess stellen.

Für die Verwendung von Kokablättern im Unterricht müssen sich zwei Lehrer seit Donnerstag erneut vor Gericht verantworten. Zum Auftakt des Berufungsprozesses vor dem Landgericht Memmingen wiesen die Pädagogen - ein Mann und eine Frau - eine Schuld von sich. „Mir war nicht bewusst, dass da ein Unrecht geschieht“, sagte die 61 Jahre alte Angeklagte.
Ihr und ihrem 45-jährigen Kollegen wird Beihilfe zu unerlaubter Abgabe von Betäubungsmitteln an Minderjährige vorgeworfen. Sie hatten im November 2012 an einer Mittelschule im schwäbischen Weißenhorn eine Peruanerin in den Erdkundeunterricht eingeladen, die vor den Schülern über die Sitten ihres Heimatlandes sprach. Dabei verteilte die Referentin auch Kokablätter an die Siebtklässler.
In einem ersten Verfahren hatte das Amtsgericht Neu-Ulm die beiden Lehrer freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte gegen das Urteil Berufung eingelegt, weil in dem ersten Prozess keine Schüler als Zeugen gehört wurden. Die Peruanerin ist bereits rechtskräftig verurteilt worden - sie erhielt eine Geldstrafe zur Bewährung. (dpa)

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