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Ukraine

© dpa

Krim: Weitere Tote nach Gasexplosion in der Ukraine gefunden

Auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat es in einem mehrgeschossiges Wohnhaus eine schwere Explosion gegeben. Mindestens 27 Menschen kamen dabei ums Leben, etliche wurden verletzt. Die meisten der Toten sind Frauen und Kinder.

Bei einer schweren Gasexplosion in einem mehrstöckigen Wohnhaus in der Ukraine stieg die Zahl der Toten auf 27, wie der Zivilschutz auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim mitteilte. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt konnte in der Nacht kein Hausbewohner lebend gefunden werden. die meisten der Toten sind Frauen und Kinder. Bislang konnten 21 Verletzte geborgen werden. Wie viele Bewohner am Freitag noch vermisst wurden, blieb zunächst unklar.

Präsident Viktor Juschtschenko erklärte den Freitag zum nationalen Trauertag. Er und Regierungschefin Julia Timoschenko, die sich in den vergangenen Monaten einen erbitterten Machtkampf geliefert hatten, besuchten gemeinsam den Unglücksort am Schwarzen Meer. In einer Geste der Eintracht kamen sie sogar im selben Fahrzeug nach Jewpatoria, um sich ein Bild vom Ausmaß der Katastrophe zu machen. Juschtschenko sprach von einem "schrecklichen, nicht wieder gutzumachenden Verlust" für die Angehörigen der Opfer. Sein russischer Kollege Dmitri Medwedew bekundete sein Beileid und bot Katastrophenhilfe der Schwarzmeerflotte an.

Illegal gelagerte Gasflaschen als Ursache vermutet

Der Unfall ereignete sich am Mittwochabend im Kurort Jewpatorija an der Westküste der Schwarzmeer-Halbinsel. Zwei Treppenaufgänge mit etwa 30 angrenzenden Wohnungen stürzten komplett ein, wie die Agentur Interfax meldete. Die Rettungskräfte verzichteten auf den Einsatz schwerer Bergungstechnik, um Verschüttete nicht zusätzlich in Gefahr zu bringen. Vereinzelt waren Hilferufe zu hören. Offiziell lebten in den zerstörten Wohnungen 62 Menschen. Mehrere Wohnungen waren aber untervermietet worden.

Bewohner des Hauses sollen sich in der Vergangenheit darüber beschwert haben, dass im Keller unerlaubt hochexplosive Sauerstoffflaschen gelagert würden. Auch eine Erdgas-Explosion wurde nicht ausgeschlossen. In den Mehretagen-Wohnhäusern aus sowjetischer Zeit kommt es immer wieder zu schweren Gasexplosionen mit vielen Toten. (ut/jg/dpa/AFP)

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