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Panorama: Laut einer Studie hat der Sohn als Stammhalter in Deutschland ausgedient

In Deutschland deutet sich eine kleine Revolution in Sachen Nachwuchs an: Der Wunsch nach einem Stammhalter ist längst nicht mehr so ausgeprägt wie noch vor hundert Jahren. Eine demographische Studie des Max-Planck-Instituts in Rostock brachte eine neue Entwicklung zu Tage: Der Trend zum Wunschkind Mädchen nimmt langsam, aber unübersehbar zu.

In Deutschland deutet sich eine kleine Revolution in Sachen Nachwuchs an: Der Wunsch nach einem Stammhalter ist längst nicht mehr so ausgeprägt wie noch vor hundert Jahren. Eine demographische Studie des Max-Planck-Instituts in Rostock brachte eine neue Entwicklung zu Tage: Der Trend zum Wunschkind Mädchen nimmt langsam, aber unübersehbar zu.

Weniger die Aussicht auf finanzielle Absicherung der Eltern durch Söhne, sondern eher die emotionale Versorgung durch Töchter im Alter ist es, die den "Kurswert" von Mädchen steigen lässt, hat die Verfasserin der Studie, Hilke Brockmann, herausgefunden. Das alte chinesische Sprichwort "Töchter sind nicht mehr wert als verschüttetes Wasser" hat in reichen Ländern wie Deutschland längst keine Gültigkeit mehr. Es umreißt aber die noch immer in vielen Ländern Asiens und Afrikas weit verbreitete Einstellung, nur männlicher Nachwuchs könne den Fortbestand einer Familie sichern. Erst durch genügend Stammhalter gilt das Familienglück als vollkommen. "Und so ist dort der Wunsch nach einem Sohn im wahrsten Sinne des Wortes oft der Vater vieler Töchter", sagt die Wissenschaftlerin.

Die Demographin hat für ihre Untersuchung Daten von fast 6 000 Personen ausgewertet, die in den vergangenen hundert Jahren in Deutschland geboren wurden.

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