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Panorama: Lebenslange Haft für Kindesmörderin

Die psychisch schwer kranke Andrea Yates, die ihre fünf Kinder in der Badewanne ertränkt hatte, ist zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Eine Geschworenen- Jury in Houston im US-Bundesstaat Texas benötigte nur 35 Minuten, um das Strafmaß für die 37-Jährige zu beraten.

Die psychisch schwer kranke Andrea Yates, die ihre fünf Kinder in der Badewanne ertränkt hatte, ist zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Eine Geschworenen- Jury in Houston im US-Bundesstaat Texas benötigte nur 35 Minuten, um das Strafmaß für die 37-Jährige zu beraten. Damit blieb ihr die Todesstrafe erspart. Das Urteil bedeutet nach texanischem Recht, dass Andrea Yates mindestens 40 Jahre absitzen muss, bis sie begnadigt werden könnte. Nach Angaben der Justizbehörden wird sie in einem Hochsicherheitsgefängnis auf unbestimmte Zeit isoliert von den anderen Häftlingen in einer Einzelzelle untergebracht. Ehemann Russell Yates, der seine Frau im Prozess als liebevolle Mutter beschrieben hatte, zeigte sich zwar erleichtert darüber, dass seiner Frau die Todesstrafe erspart bleibt. Er nannte es aber zugleich völlig falsch und unverständlich, dass Andrea nicht - wie von der Verteidigung angestrebt - für unzurechnungsfähig erklärt und frei gesprochen worden sei. Dann wäre sie in eine psychiatrische Klinik überwiesen worden. Die Angeklagte stand bei der Verkündung des Strafmaßes zwischen ihren beiden Verteidigern und zeigte kaum eine Regung. Sie nickte lediglich leicht einem ihrer Anwälte zu, als ihr klar wurde, dass das Urteil "lebenslang" lautete. Yates hatte den Mord an ihren fünf Kindern gestanden und erklärt, sie habe sicher stellen wollen, dass sie in den Himmel kämen.

Die Verteidigung argumentierte im Prozess, sie sei zur Tatzeit so schwer krank gewesen, dass sie nicht zwischen "Falsch und Richtig" habe unterscheiden können. Mehrere Psychiater sagten übereinstimmend aus, dass sie an schweren Wochenbett-Depressionen mit Schizophrenie als Folge leide und an jenem Tag im Juni einen völligen geistigen Zusammenbruch erlitten habe. Auch die Ankläger räumten ein, dass Yates sehr krank sei, argumentierten aber, sie habe trotzdem gewusst, was sie tat.

Dieselbe Jury, die nun das Strafmaß festsetzte, war dieser Auffassung gefolgt und hatte die Frau am vergangenen Dienstag des Mordes schuldig gesprochen.

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