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Lebensmittelskandal: Melamin-Milchpulver in Ostafrika weiter verkauft

Obwohl bekannt ist, dass mit Melamin verseuchtes chinesisches Milchpulver im Umlauf ist, wird es nicht überall aus dem Verkehr gezogen. So stieß eine Nichtregierungsorganisation in Ostafrika auf giftige Produkte.

Monate nach Bekanntwerden des Skandals um verseuchtes Milchpulver in China wurden in Ostafrika immer noch mit Melamin versetzte Produkte verkauft. Von 49 Proben aus elf Produkten in Tansania hätten sechs Prozent die Chemikalie Melamin enthalten, erklärte die Leiterin von Tierärzte ohne Grenzen Österreich, Dagmar Schoder, am Freitag in Wien. Die Produkte wurden demnach zwischen Ende Oktober und Anfang Dezember verkauft, sie wurden laut Herstellungsdaten vor Mai vergangenen Jahres produziert und damit vor Bekanntwerden des Skandals in China. Mindestens sechs Kinder waren dort an dem verseuchten Milchpulver gestorben, 294.000 Kinder erkrankten.

Verseuchtes Milchpulver kann laut Schoder in Tansania besonders viel Schaden anrichten, da die zahlreichen HIV-infizierten Mütter dazu angehalten würden, ihre Babys nicht mit der eigenen Milch zu füttern. Ob Kinder durch das verseuchte Milchpulver erkrankt seien, war nicht bekannt. Tierärtze ohne Grenzen arbeitet in Ostafrika mit den Gesundheits- und Veterinärbehörden zusammen, um die Laborkontrollen von Lebensmitteln zu verbessern und Belastungen mit Chemikalien schneller festzustellen. (mhz/AFP)

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