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London: Brutaler Mord an zwei französischen Studenten

Nach dem brutalen Mord an zwei französischen Austauschstudenten in London hat die britische Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Der 21-Jährige sei Samstag früh in Gewahrsam genommen worden. Die Motive sind unklar.

Die Polizei rief die Bevölkerung in London auf, weiterhin Beobachtungen mit eventuellem Zusammenhang zu der Tat zu melden. Die 23-jährigen Biochemie-Studenten Laurent Bonomo und Gabriel Ferez aus Frankreich waren am vergangenen Sonntag in ihrer Londoner Wohnung tot aufgefunden worden. Unbekannte Täter hatten sie gefesselt, mit Dutzenden Messerstichen getötet und dann die Wohnung in Brand gesteckt.

Der Verdächtige wurde nach Angaben der Polizei in den frühen Morgenstunden auf einer Straße im Südosten Londons festgenommen. Demnach sollte der 21-Jährige am Vormittag verhört werden. Es handelt sich um die erste Festnahme nach dem Mord an den beiden Austauschstudenten. Die Polizei nahm nach der Tat die Suche nach Zeugen auf, die einen vom Tatort flüchtenden Mann gesehen haben. Die Beamten machten keine Angaben, ob die veröffentlichte Beschreibung auf den Festgenommenen passte. Insgesamt gingen rund 25 Hinweise bei den Ermittlern ein.

Angehörige stehen unter Schock

Die Familie sei "geschockt und am Boden zerstört", sagte Olivier Ferez, der Vater des einen Opfers, der Zeitung "Daily Mail". Der Mord an seinem Sohn sei der "schlimmste Alptraum" für alle Eltern. Sein Sohn habe an den besten Universitäten in Frankreich und England studiert, er "hatte so eine strahlende Zukunft und jetzt ist alles vorbei", sagte der Vater dem Blatt weiter. Die beiden Studenten waren seit Anfang Mai im Rahmen eines Austauschprogramms zwischen der Polytechnischen Universität von Clermont-Ferrand und dem renommierten Imperial College in London. Ende Juli hätten sie wieder nach Frankreich zurückkehren sollen.

Die beiden 23-Jährigen waren am vergangenen Sonntag in Bonomos Erdgeschosswohnung im Stadtteil New Cross im Südosten der britischen Hauptstadt brutal getötet worden. Die Täter fesselten die beiden Opfer auf Stühle und stachen mit Messern auf Kopf, Nacken, Oberkörper und Rücken ein. Die Ermittler zählten an Bonomos Körper knapp 200 Einstiche. Ferez hatte rund 50 Stichwunden. Im Anschluss zündeten die Täter die Wohnung an.

Die Motive sind unklar

Die Motive für die Tat waren unklar. Die Ermittler untersuchen offenbar, ob es einen Zusammenhang mit einem Einbruch in der Wohnung sechs Tage vor der Tat gibt, wobei ein Laptop gestohlen wurde. Nach Angaben der Polizei wurden vermutlich am Tag des Mordes auch zwei Playstations sowie die Bankkarten der beiden Opfer gestohlen. Einem von der Polizei unbestätigten Bericht der Zeitung "The Sun" vom Samstag zufolge wurden die Bankkarten an Geldautomaten benutzt.

Großbritannien sorgt sich derzeit um die wachsende Gewalt unter jungen Menschen. Allein in London wurden seit Jahresbeginn 18 Jugendliche Opfer einer tödlichen Gewalttat - zuletzt wurde der 16-jährige Bruder des britischen Fernsehstars Brooke Kinsella erstochen. (dm/AFP)

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