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Los Angeles Feuer: Das Werk von Brandstiftern

Die schlimmsten Waldbrände in der Geschichte der Region um Los Angeles sind durch Brandstiftung ausgelöst worden. Konkrete Angaben wollte Polizeisprecher Steve Whitmore noch nicht machen.

Los Angeles - Durch die neuen Erkenntnisse ermittelt die Polizei im US-Bundesstaat Kalifornien angesichts der zwei Todesopfer bei den Bränden auch wegen eines Tötungsdelikts. Im Kampf gegen die verheerenden Flammen waren zwei Feuerwehrleute im Alter von 47 und 35 Jahren mit ihrem Fahrzeug tödlich verunglückt. Wenn es sich tatsächlich um Brandstiftung handle, „sollten wir alle zornig sein. Dies ist eines der unverzeihlichsten Verbrechen“, sagte der Polizeichef des Landkreises, Lee Baca, der Zeitung „Los Angeles Times“.

Die Brände waren am 26. August in einem Nationalpark nördlich von Los Angeles ausgebrochen. Die Polizei hat dem Bericht der Zeitung zufolge Indizien für eine gezielte Brandstiftung gefunden, hieß es. Knapp 600 Quadratkilometer Fläche, zum Teil mit Kiefernwäldern, sind vollständig verkohlt. Das ist eine Fläche, die größer als der Bodensee ist. 64 Häuser wurden zerstört, viele tausende Menschen in Sicherheit gebracht. Gesunkene Temperaturen und feuchtere Luft machten es den Feuerwehren am Donnerstag möglich, etwa 40 Prozent der Brände einzudämmen. Die gigantische Feuerwalze konnte erst nach einem einwöchigen Kampf tausender Feuerwehrleute aufgehalten werden. Die Brände haben ein riesiges schwarzes Loch in eine der beliebtesten Natur-und Wanderregionen Südkaliforniens gerissen.

Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger sah sich den Millionenschaden an. Er dankte den Feuerwehrleuten für ihr „außergewöhnliches Engagement“ und sprach mit Hausbesitzern, die alles verloren haben. Es sei „herzzerreißend“, diesen Verlust mit eigenen Augen zu sehen, sagte der frühere Actionfilm-Star.

Die meisten Anwohner, die tagelang auf der Flucht waren, sind inzwischen in ihre Häuser zurückgekehrt. Dank vieler Löschteams konnten die Flammen weitgehend in unbewohntes Hinterland zurückgedrängt werden. Aber es ist noch nicht vorbei, die Feuerwehr geht davon aus, dass sich die Eindämmung noch bis Mitte September hinzieht. Verglichen mit den Großfeuern der vergangenen Jahre kamen die Kalifornier insgesamt aber – zumindest bisher – glimpflich davon. Im Bezirk San Diego war 2003 eine doppelt so große Fläche abgebrannt. Bei schweren Bränden in Südkalifornien im Herbst 2007 trieb eine gigantische Feuerwalze zwischen San Diego und Malibu zeitweise eine Million Menschen in die Flucht. Mehr als 1500 Häuser wurden zerstört, zwölf Menschen kamen ums Leben. dpa

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