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Rutterschmidt

© dpa

Los Angeles: "Schwarze Witwen" müssen lebenslang in Haft

Sie sehen aus wie zwei nette ältere Damen, doch sie haben kaltblütig gemordet, um Versicherungssummen in Millionenhöhe zu kassieren. Dafür müssen sie nun bitter büßen.

Drei Monate nach dem Schuldspruch verhängte ein Richter in Los Angeles am Dienstag lebenslange Haftstrafen für die beiden 77 und 75 Jahre alten "Schwarzen Witwen", Helen Golay und Olga Rutterschmidt. Rutterschmidt war im April des Mordes an dem 50-jährigen Obdachlosen Kenneth McDavid schuldig gesprochen worden, Golay war wegen Mordes an McDavid und dem 73-jährigen Paul Vados verurteilt worden. Nur das Strafmaß hatte noch ausgestanden.

Die Geschichte könnte die Vorlage für einen Hollywood-Krimi liefern: Die beiden Damen freundeten sich gezielt mit älteren obdachlosen Männern an, unterstützten sie und schlossen hohe Lebensversicherungen für sie ab - um sie dann bei fingierten Autounfällen umzubringen und die Versicherungsprämie zu kassieren - die Zahlungen summierten sich auf beinahe drei Millionen Dollar.

Opfer mit Kalkül ausgesucht

Nach Erkenntnissen der Ermittler hatten Golay und Rutterschmidt über mehrere Jahre hinweg versucht, insgesamt 26 Lebensversicherungen für drei Männer - unter ihnen die beiden Ermordeten - abzuschließen. Ihre Opfer suchten sie sich mit Kalkül: Stets waren es einsame Männer, deren Verschwinden zunächst von niemandem bemerkt wurde. Die Opfer wurden "überfahren und zu Tode gequetscht" - in Nebenstraßen ohne Zeugen, so dass es wie ein Unfall mit Fahrerflucht aussah. Vados brachten sie auf diese Weise 1999 um, McDavid sechs Jahre später.

Golay und Rutterschmidt sind seit mehr als 20 Jahren miteinander befreundet. Ihren Spitznamen erhielten sie von den Medien in Anlehnung an die Spinnen, die nach der Paarung immer mal wieder ihre Partner auffressen, sowie an einen gleichnamigen Filmklassiker von 1986. (kj/AFP)

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