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Lotto: 35 Millionen im Jackpot

Der mit 28 Millionen Euro bislang dritthöchste Lotto-Jackpot wurde zum elften Mal in Folge nicht geknackt und wächst damit für die Ziehung am Samstag auf voraussichtlich 35 Millionen Euro.

Berlin - Drei Tipper hatten bei der Mittwochsziehung den Gewinn des Jackpots nur knapp verpasst – einer von ihnen war angeblich sogar froh darüber. Zwar hatten die zwei Spieler aus dem Ruhrgebiet und ein weiterer aus Thüringen die Zahlen 1, 3, 15, 24, 38 und 47 auf ihren Lottoscheinen richtig angekreuzt. Zum ganz großen Gewinn fehlte ihnen jedoch die korrekte Superzahl 0, die zum dritten Mal in Folge gezogen wurde. Für ihre „einfachen“ Sechser bekommen sie jeweils rund 950 000 Euro. Einer der drei Beinahe-Jackpot-Knacker zeigte sich nach Angaben von West Lotto in Münster regelrecht erleichtert darüber, dass es mit dem ganz großen Gewinn nicht geklappt hatte. „Wenn ich den Jackpot geknackt hätte, wäre ich richtig nervös geworden“, sagte der Lottospieler aus Essen demnach dem Gewinnerbetreuer. Über die Million Euro, die er dank einiger weiterer richtiger Zahlenkombinationen insgesamt gewann, sei er dagegen „einfach nur glücklich“. Der zweite nordrhein-westfälische Gewinner, der seinen Tippschein in Dortmund abgegeben hatte, meldete sich laut West Lotto am Donnerstag zunächst nicht. Der 28-Millionen-Jackpot hatte vor der Mittwochsziehung ein regelrechtes Tippfieber und einen Riesenandrang in den bundesweit 24 000 Annahmestellen ausgelöst. Der Gesamtspieleinsatz lag laut Lotto- und Totoblock bei 71 Millionen Euro und damit 60 Prozent höher als noch eine Woche zuvor.

Sollte am Samstag auch zum zwölften Mal der Jackpot unangetastet bleiben, würde er zunächst noch einmal weiter wachsen und dann bei der folgenden Ziehung am Mittwoch auf jeden Fall ausgeschüttet. Hätte dann erneut kein Spieler sechs Richtige samt korrekter Superzahl angekreuzt, würde die Summe unter allen Gewinnern der so genannten zweiten Gewinnklasse – jenen mit einem „einfachen“ Sechser – aufgeteilt.

Der Jackpot-Betrag könnte bis dahin theoretisch sogar dem bisherigen Rekord von 45 Millionen Euro nahekommen, den sich im Dezember 2007 drei Lotto-Gewinner geteilt hatten. Lotto-Kritiker weisen darauf hin, dass die Chance auf einen Hauptgewinn etwa 1 : 140 Millionen beträgt.

Lotto-Spielen dauert den meisten Spielsüchtigen zu lang. „Am Automaten weiß der Spieler schnell, ob er gewonnen oder verloren hat, er kann dann aber sofort wieder neu setzen, wenn er will“, sagte der Bremer Suchtforscher Gerhard Meyer der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Beim Lotto hingegen dauere es bis zur Ziehung, bis der Spieler wisse, ob seine Zahlen die richtigen waren. „Nur 0,1 Prozent aller Lotto-Spieler sind als süchtig zu bezeichnen“, sagte Meyer. „Bei Spielautomaten-Nutzern aber sind es 5 bis 7 Prozent.“ Gleichwohl gebe es eben Fälle von Spielsucht auch beim Lotto. „Deshalb muss gefragt werden, ob immer wieder neue Lotterien mit noch höheren Jackpots geplant werden sollten“, sagte Meyer. Er verwies auf die Pläne zu einem sogenannten Euro-Lotto mit bis zu 90 Millionen Euro im Jackpot. AFP/dpa

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