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Panorama: Matthies meint: Das Klappbett-Rätsel

Werbung - das war einmal. Heutzutage behaupten die Werbeleute, sie "kommunizierten" eine Botschaft - das klingt vage nach unwiderleglichen kirchlichen Dogmen und erlaubt es, statt klarer Fakten allerlei Quark in die Welt zu setzen.

Werbung - das war einmal. Heutzutage behaupten die Werbeleute, sie "kommunizierten" eine Botschaft - das klingt vage nach unwiderleglichen kirchlichen Dogmen und erlaubt es, statt klarer Fakten allerlei Quark in die Welt zu setzen. Ein aktuelles Beispiel geht so, dass Götz George auf einer Jacht sitzt, ein wenig borisbeckerhaft herumschwätzt und auf einen Knopf drückt, woraufhin in der Ferne eine junge Frau mitsamt Bett an die Wand klappt. Hä? dachten wir, was soll das denn? Und wurden schon wieder kommuniziert, und zwar vom Plakat mit dem machtvollen Dekolleté der Veronica Ferres. Wer diesen Anblick elektrisierend fand, war auf der richtigen Spur, denn die kryptischen Werbeideen stammen vom neuen Energiekonzern "e.on", der uns damit ... Ja: was sagen wollte? Seit gestern ahnen wir, dass das Unternehmen mit diesen Bildern die große Abschaltung vorbereitet hat. Götz George, der große Schroffe, klappt mit seinem Knopfdruck symbolisch die Belegschaft des Kernkraftwerks Stade in den Orkus, und Veronica Ferres steht bereit, uns Stromkunden ebenso symbolisch an ihren Busen zu pressen, zum Zeichen, dass nach der Atomkraft nicht die große Kälte komme. Oder wollte man uns einfach ein paar hübsche Bilder zeigen zum Ausgleich für kommende Strompreiserhöhungen? Nein, auf solchen Unfug würden Werbeleute gewiss nie kommen.

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