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Panorama: Mehmets Eltern sind verzweifelt Münchener Psychiater gibt ihnen Mitschuld

München Die Eltern des unter dem Namen „Mehmet“ bekannt gewordenen früheren notorischen Serienstraftäters Muhlis A. fühlen sich nach dessen Rückfall von der Polizei im Stich gelassen.

München Die Eltern des unter dem Namen „Mehmet“ bekannt gewordenen früheren notorischen Serienstraftäters Muhlis A. fühlen sich nach dessen Rückfall von der Polizei im Stich gelassen. „Wir wollten ihn nicht anzeigen, wir wussten nicht mehr weiter“, sagten Yilmaz und Safiye A. der Münchener „Abendzeitung“. Nach ihrer Ansicht gehört er nicht ins Gefängnis, sondern sollte therapiert werden. Mehmet hatte seinen Eltern seit Jahresbeginn täglich unter Androhung von Gewalt Geld abgepresst. Als er sie jetzt wieder schlug, gingen sie zur Polizei. Ein Richter erließ Haftbefehl.

Der Münchener Kinder- und Jugendpsychiater Franz Joseph Freisleder wies auf eine Mitschuld der Eltern an dem Verhalten ihres Sohnes hin.

Münchens Polizeipräsident Wilhelm Schmidbauer regte an, die vorhandenen Maßnahmen gegen junge Kriminelle auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen.

„Unser Sohn ist krank im Kopf“, mit diesen Worten wandten sich Yilmaz und Safiye A. an die Öffentlichkeit. „Wir hatten gehört, dass man zur Polizei geht und dort Hilfe bekommen kann“, begründeten die Eltern ihren Schritt. Sie hätten gehofft, dass ihr Sohn nicht in Haft genommen, sondern in die Psychiatrie gebracht wird, wo ihm geholfen werde. „Bitte weisen Sie ihn nicht aus! Er braucht Hilfe!“, appellierten sie an Bayerns Innenminister Beckstein. Beckstein lässt jetzt die Möglichkeit prüfen, Muhlis A. erneut auszuweisen. ddp

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