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Eduardo Arellano Felix

© dpa

Mexiko: Mächtiger Drogenboss wurde festgenommen

Eduardo Arellano Felix, einer der mächtigsten Drogenbosse in Mexiko, ist am Sonntag festgenommen worden. Die US-Drogenbehörde hatte vier Millionen Euro auf die Ergreifung des "moralischen Chefs" des Tijuana-Kartells ausgesetzt.

Einer der mächtigsten mexikanischen Drogenbosse ist am Sonntag in Tijuana an der Grenze Mexikos zu den USA festgenommen worden. Die Armee konnte nach eigenen Angaben Eduardo Arellano Felix, der den falschen Namen Samuel Bracamontes benutzte, nach einer Schießerei in einem Wohnviertel von Tijuana überwältigen und nach Mexiko-Stadt bringen. Für seine Festnahme hatte die US-Drogenbehörde umgerechnet vier Millionen Euro ausgesetzt. Eduardo ist einer von acht Geschwistern der berüchtigten Familie Arellano Felix, die das mächtigste Drogenkartell in Mexiko anführt. Eduardo "El Doctor" galt als moralischer Chef des Tijuana-Kartells, nachdem mehrere Brüder zuvor inhaftiert oder erschossen worden waren.

Mehr als 4000 Menschen starben in diesem Jahr

In den vergangenen Monaten sind in der gesamten Region zahlreiche Drogenbosse festgenommen worden. Zuletzt wurde vor wenigen Tagen Jesús Zambada García, einer der Anführer des rivalisierenden Kartells von Sinaloa, in der mexikanischen Hauptstadt verhaftet. Präsident Felipe Calderón hat der organisierten Kriminalität bei seinem Amtsantritt vor fast zwei Jahren den Krieg erklärt und Zehntausende von Soldaten in die besonders gefährdeten Gebiete im Norden des Landes entsandt. Allein in diesem Jahr sind in dem Krieg zwischen den Banden mehr als 4000 Menschen getötet worden.

Unterdessen veröffentlichte die Tageszeitung "El Universal" am Montag einen Bericht über eine Verstrickung führender mexikanischer Funktionsträger in die Rauschgiftkriminalität. Die Generalstaatsanwaltschaft habe herausgefunden, dass einige Chefs der für die Drogenbekämpfung zuständigen Unterstaatsanwaltschaft der Organisation der Brüder Beltran Leyva zugearbeitet hätten. Auch die US-Botschaft in Mexiko und Interpol seien von der Organisation, die vor allem im Zentrum Mexikos operiert, unterwandert. Dadurch seien nicht nur die wichtigsten Ermittlungen der letzten Jahre in Gefahr, sondern auch das Leben dutzender Personen, die die Kartelle in Mexiko bekämpften, hieß es. (jg/dpa)

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