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Missbrauchsfälle während Jugendfreizeit: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen vier Jugendliche

Die Missbrauchsfälle während einer Jugendfreizeit auf Ameland hatte im vergangenen Sommer großes Aufsehen erregt. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft vier Jugendliche wegen sexueller Nötigung und gefährlicher Körperverletzung angeklagt.

Ein dreiviertel Jahr nach den Missbrauchsfällen in einem Ferienlager auf der niederländischen Insel Ameland hat die Staatsanwaltschaft Osnabrück Anklage gegen vier Jugendliche erhoben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen sexuelle Nötigung und gefährliche Körperverletzung vor, wie Oberstaatsanwalt Alexander Retemeyer am Freitag sagte.

Die Taten ereigneten sich während eines Ferienlagers im Sommer 2010. Damals sollen 17 Täter im Alter von 13 bis 15 Jahren acht Opfer sexuell genötigt haben. Drei der Opfer seien später selbst zu Tätern geworden, sagte Retemeyer. Gegen sechs Jugendliche aber sei das Verfahren gegen Auflagen oder Ermahnungen eingestellt worden.

Wann der Prozess vor der Großen Jugendkammer in Osnabrück eröffnet wird, ist noch unklar. Die Täter würden nicht wegen Vergewaltigung angeklagt werden, da keine entsprechenden Handlungen vorgenommen wurden, sagte Retemeyer. Die jugendlichen Täter hätten ihren Opfern Gegenstände, darunter etwa Colaflaschen, zwischen die Pobacken geschoben, berichtete er.

Die Vernehmungen der Jugendlichen war nach Angaben Retemeyers sehr schwierig. „Es haben sich immer wieder Widersprüche ergeben.“. Die Täter seien aber keine „Schwerverbrecher“, betonte er. Sie hätten nicht gewusst, welche psychischen Schäden sie bei den Opfern angerichtet hätten.

Gegen die Betreuer, die im Auftrag des Stadtsportbunds Osnabrück auf Ameland gewesen waren, werde in neun Fällen ermittelt. Die Ermittlungen seien aber noch nicht abgeschlossen, sagte Retemeyer. (dpa/dapd)

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