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Mordprozess: Sohn enthauptete Mutter mit Kettensäge

Seine Mutter soll er erstochen und dann mit einer Kettensäge enthauptet haben: Ein 33-jähriger Mann muss sich deswegen in Leipzig vor Gericht verantworten. Ärzte bescheinigen dem Beschuldigten eine zeitweise Schizophrenie.

Leipzig - Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Totschlag vor, hält den Angeklagten aber für schuldunfähig. In dem auf zwei Tage angesetzten Verfahren geht es um die Unterbringung des 33-Jährigen in einer geschlossenen Anstalt. Der Beschuldigte hatte seine Mutter am 20. März 2006 getötet, indem er ihren Kopf mehrfach gegen Wand und Türpfosten schlug und 16 Mal mit einem Messer auf sie einstach. Anschließend enthauptete er sie mit einer Kettensäge.

Er habe in ihr nicht die Mutter, sondern das Böse gesehen, das ihn umbringen wollte. "Es" habe ihn töten wollen, deswegen habe er "es" getötet, sagte der Beschuldigte vor Gericht. Schon Tage zuvor habe er unter Halluzinationen gelitten. So will er im Fernsehen Sendungen gesehen haben, die sich mit ihm und seinem Leben beschäftigten. Auch der Rundfunk habe über ihn berichtet. Der Angeklagte, der zeitweise Drogen genommen und häufig Alkohol getrunken hatte, befand sich zum Prozessauftakt nach ärztlichem Gutachten in stabiler Verfassung. Die Mediziner bescheinigten ihm jedoch zeitweise Schizophrenie. Kurz vor der Tat hatte die Familie mit ihm einen Arzt aufsuchen wollen.

Zu den 17 bestellten Zeugen gehörten auch die frühere Partnerin des Angeklagten sowie sein Vater und sein Bruder, der auch als Nebenkläger auftrat. Von Zeugen wurde der Beschuldigte als ruhig und verschlossen beschrieben. Er sei nie aggressiv gewesen. Dies bestätigte auch seine ehemalige Verlobte. "Ich mochte seine Gesellschaft, er war liebevoll und lustig", sagte sie. Anfang 2003 hatte sie sich von dem Angeklagten getrennt. Dies habe aber nichts mit seinem Verhalten zu tun gehabt. (tso/dpa)

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