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Mit diesem Foto aus einer Videoüberwachung fahndete die Polizei München nach dem mutmaßlichen Entführer.

© Polizeipräsidium München/dpa

Update

München: Ehefrau eines Bankers entführt - Fahndung nach dem Täter

Eine spektakuläre Entführung hält die Münchner Polizei in Atem: Sie fahndet nach dem Mann, der die Ehefrau eines Bankers entführt und ein Millionen-Lösegeld gefordert haben soll.

Er soll die Ehefrau eines Münchner Bankers überfallen und eine Millionensumme als Lösegeld gefordert haben: Die Polizei in Bayern sucht mit Hochdruck einen mutmaßlichen Entführer. Nach Darstellung der Ermittler verschleppte der etwa 50 Jahre alte Mann die Frau und ließ deren zwölfjährigen Sohn zurück. Die 46 Jahre alte Frau eines führenden Sparkassenmanagers konnte dem unbekannten Täter schließlich entkommen. Trotz sofort eingeleiteter Großfahndung fehlte von dem Verdächtigen am Donnerstag jede Spur, wie die Münchner Polizei am Tag nach dem Verbrechen berichtete. Allerdings könnten ihm die Aufnahmen einer Überwachungskamera zum Verhängnis werden. Die Polizei fahndet damit nach dem Verdächtigen.

Der Mann hatte den Angaben zufolge am Mittwoch gegen 7.30 Uhr an der Haustür der Familie in Ottobrunn bei München geklingelt und Mutter und Sohn mit einer Waffe bedroht. Er fesselte den Jungen und nahm die Frau mit. Dabei hinterließ er einen Brief, in dem er nach Polizei-Angaben mehrere Millionen Euro für die Freilassung der Frau forderte. Nach Medienberichten soll der unbekannte Täter in dem Erpresserbrief 2,5 Millionen Euro Lösegeld gefordert haben mit den Worten „Wir haben Ihre Frau“. Ein vorheriger Kontakt der Familie mit dem Entführer sei unwahrscheinlich, sagte Markus Kraus vom Münchner Polizeipräsidium.

Eine Überwachungskamera filmte den Täter

Der Sparkassenmanager sei „nicht im direkten Kundengeschäft“ tätig. Der Täter zwang die Frau, in ihr Auto zu steigen, und fuhr rund eine Stunde lang mit ihr, bis er den Parkplatz eines Lebensmitteldiscounters im Münchner Westend ansteuerte. „Warum er da angehalten hat, wissen wir nicht“, sagte Kraus.

Beamte mit Hunden suchen am Mittwoch in München in der Nähe eines Supermarktes einen mutmasslichen Entführer. Die Frau eines leitenden Sparkassenmanagers war am Mittwochmorgen in ihrem Wohnhaus in Ottobrunn bei München mit einer Schusswaffe bedroht worden. Der Täter hatte den Sohn der Frau gefesselt und diese dann gezwungen, mit ihm nach München zu fahren. Dort konnte sich die Frau auf einem Supermarkt-Parkplatz befreien.
Beamte mit Hunden suchen am Mittwoch in München in der Nähe eines Supermarktes einen mutmasslichen Entführer. Die Frau eines leitenden Sparkassenmanagers war am Mittwochmorgen in ihrem Wohnhaus in Ottobrunn bei München mit einer Schusswaffe bedroht worden. Der Täter hatte den Sohn der Frau gefesselt und diese dann gezwungen, mit ihm nach München zu fahren. Dort konnte sich die Frau auf einem Supermarkt-Parkplatz befreien.

© dpa

Der Entführer und die 46-Jährige seien dann aus dem Wagen ausgestiegen, so die Polizei - und die Frau ergriff die Gelegenheit zur Flucht. Daraufhin floh auch der Täter und lief über ein angrenzendes Firmengrundstück. Dort lief eine Überwachungskamera. Die Bilder zeigen einen schlanken, schwarz gekleideten Mann mit Wollmütze und Rucksack. Die Polizei glaubt derzeit nicht an Komplizen. „Momentan würden wir auf einen Einzeltäter tippen“, sagte Kraus. Bei seiner Flucht habe der Täter ein Magazin verloren. Die Polizei geht darum davon aus, dass er eine Softair-Pistole bei sich trug. Die entführte Mutter und ihr Sohn blieben nach Polizeiangaben unverletzt.

Der Fall weckt Erinnerungen an Maria Bögerl aus Heidenheim (Baden-Württemberg). Die Frau des Heidenheimer Sparkassenchefs war im Mai 2010 entführt und wenige Wochen später tot aufgefunden worden. Ihr Mann hatte an einem vereinbarten Ort Lösegeld hinterlegt, das aber nicht abgeholt wurde. Er nahm sich ein Jahr später das Leben. (dpa)

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