zum Hauptinhalt

Muskelschwund: Unheilbar kranker Italiener Welby tot

Der unheilbar kranke Italiener Piergiorgio Welby, der monatelang um sein Recht auf Sterbehilfe gekämpft hatte und dessen Schicksal ganz Italien in Atem hielt, ist in der Nacht zum Donnerstag gestorben.

Rom - Das berichteten der Fernsehsender Sky TG24 und der Chef der Radikalen Partei, Marco Pannella. Welby litt seit Jahrzehnten an Muskelschwund und wurde seit fast zehn Jahren nur noch durch künstliche Beatmung am Leben erhalten. Zuletzt konnte der 60-Jährige nur noch mit den Augen kommunizieren.

Erst in der vergangenen Woche hatte ein Zivilgericht in Rom die Klage des Italieners mit der Begründung zurückgewiesen, nach italienischem Recht könne einem solchen Gesuch nicht stattgegeben werden. Das Gericht forderte das Parlament auf, sich mit dem Thema zu befassen und Gesetzeslücken zu schließen.

Sterbehilfe in Italien grundsätzlich verboten

Zur Unterstützung für Welbys Forderung hatte die Radikale Partei am vergangenen Samstag zu Mahnwachen für den Kranken in 50 verschiedenen Städten aufgerufen. Mehrere hundert Menschen nahmen an den Solidaritätskundgebungen teil. Europaministerin Emma Bonino war bereits Anfang Dezember in einen zweitägigen Hungerstreik getreten, um Welby in seinem Kampf zu helfen.

Im katholischen Italien sind sowohl aktive als auch passive Sterbehilfe verboten. Nur bei gehirntoten Patienten ist die passive Euthanasie erlaubt. Ärzte müssen bei Zuwiderhandlung mit bis zu 15 Jahren Haft rechnen. (tso/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false