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Nach dem Hurrikan: Hoffnung in New Orleans: Weniger Tote

Knapp zwei Wochen nach der Hurrikankatastrophe in den US-Südstaaten gibt es erste Hoffnungsschimmer: Die Behörden in New Orleans gehen von deutlich weniger Toten aus als befürchtet.

Washington (10.09.2005, 17:23 Uhr) - Auch das Abpumpen des verseuchten Wassers geht schneller voran. Nach Informationen des Nachrichtensenders CNN rechnen die Experten damit, dass die überschwemmte Stadt bis Oktober trocken gelegt werden kann. Ursprünglich hatten die Behörden erklärt, es werde 80 Tage dauern, das mit Bakterien und Chemikalien verseuchte Wasser abzupumpen.

Verstärkung bei dieser Aufgabe erhalten die Amerikaner vom Technischen Hilfswerk (THW) mit deren Spezialpumpen. Die 90 THW- Helfer und 4 Mitglieder der Johanniter Unfallhilfe bereiteten sich am Samstag in New Orleans auf ihren Einsatz vor. Sie sollen mit besonders leistungsstarken Pumpen und Lastwagen bei der Trockenlegung der Stadt helfen. Die Leitung rechnete damit, dass die Pumpen an diesem Sonntag eingesetzt werden.

Die freiwillige Evakuierung der verbliebenen Einwohner aus New Orleans ging inzwischen weiter. Am Samstag waren nach Schätzungen noch 5000 Menschen in der Stadt, die vor der Katastrophe fast 500 000 Einwohner hatte. Der Schwerpunkt der Operation hat sich inzwischen von der Suche nach Überlebenden auf die Bergung von Leichen verlagert. Der Leiter des städtischen Katastrophenschutzes von New Orleans, Terry Ebbert, sagte am Freitag, die Zahl der Toten sei vermutlich «relativ gering» im Vergleich zu den «düsteren Vorhersagen von 10 000». Offiziell lagen die Opferzahlen durch Hurrikan «Katrina» in Louisiana und Mississippi bei über 320.

Am diesem Sonntag wollte Präsident George. W. Bush die Katastrophengebiete in Louisiana und Mississippi erneut besuchen. Am Montag wollte er dann nach Washington zurückkehren.

Gefahr durch "Ophelia"?

US-Meteorologen stuften den Tropensturm «Ophelia» vor der Nordostküste Floridas in der Nacht zum Samstag (Ortszeit) wieder zum Hurrikan der Kategorie 1 hoch. Der Wirbelsturm habe sich jedoch von der Küste weg bewegt und befinde sich nordöstlich von Daytona Beach über dem Atlantik, hieß es.

Filmstars und Musikgrößen wandten sich in der Nacht zum Samstag mit einem eindringlich Spendenaufruf für die Opfer von Hurrikan «Katrina» an Fernsehzuschauer in aller Welt. Mit den Spenden würden zerstörte Leben wieder aufgebaut, versprach Hollywoodstar Julia Roberts. «Die Leute an der Golfküste brauchen uns und wir brauchen sie», sagte Jack Nicholson. Sheryl Crow, Alicia Keys, Bono, Rod Stewart, Randy Newman und viele andere Künstler wirkten bei dem Benefizkonzert «Shelter From The Storm: A Concert for the Gulf Coast» mit, das in 95 Staaten übertragen werden sollte.

Die Mehrheit der Deutschen will nicht für die Opfer der Flutkatastrophe in den USA spenden. Wie eine repräsentative polis- Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) ergab, kommt es für 54 Prozent der Befragten nicht in Frage, die Betroffenen zu unterstützen. Nur 39 Prozent signalisierten Spendenbereitschaft. Als Hauptursache für die Zurückhaltung gaben Experten den Wohlstand der Vereinigten Staaten an. (tso/dpa)

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