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Panorama: Nach der Party zum Arzt

Der Kellner eines New Yorker Edelclubs bediente Hollywoodstars – und war mit Gelbsuchtviren infiziert

New York - Zahlreiche Hollywoodstars könnten sich nach einem Barbesuch in New York mit der Infektionskrankheit Hepatitis A angesteckt haben. Einer der Barkeeper in dem kubanischen Prominentenlokal „Socialista“ litt nach Erkenntnissen der Behörden an der Krankheit und könnte insgesamt bis zu 1000 Gäste infiziert haben – unter ihnen die Schaupielerin Demi Moore, Sängerin Madonna und Actionstar Bruce Willis. Das städtische Gesundheitsamt bot umgehend Impfungen „als Vorsichtsmaßnahme“ an. Demi Moores Mann Ashton Kutcher feierte einem Bericht eines Fernsehsenders zufolge seinen 30. Geburtstag am 7. Februar in dem angesagten Club. Das war einer der drei Tage, an denen sicher ist, dass der kranke Barkeeper Dienst hatte.

Gäste waren neben Demi Moore, Madonna und Bruce Willis die Schauspielerinnen Kate Hudson, Liv Tyler und Salma Hayek. Möglicherweise infiziert sind nach Angaben des Stadtsenders NY 1 unter anderem aber auch die Hollywood-Größen Gwyneth Paltrow und Javier Bardem, der zur Oscar-Verleihung am Sonntag als bester Nebendarsteller nominiert ist. Das Gesundheitsamt der Stadt machte der „New York Times“ zufolge jedoch keine Angaben zu betroffenen Personen.

Hepatitis A wird auch Gelbsucht genannt und ist eine akute Leberentzündung, die durch einen Virus ausgelöst wird. Eine Impfung ist bislang der beste Schutz gegen eine Ansteckung. In der Erklärung der New Yorker Stadtverwaltung hieß es, am Wochenende würden kostenlose Impfungen in einer Grundschule in Manhattan angeboten. Die Hepatitis A verläuft nicht chronisch und heilt häufig sogar spontan aus.

Typisch für Hepatitis A ist neben Fieber, Übelkeit und allgemeinem Schwächegefühl vor allem eine Gelbfärbung von Haut und Augen. Die Hepatitis-Viren sind sehr stabil und werden oft durch den Verzehr von verunreinigten Lebensmitteln und verschmutztem Trinkwasser übertragen. Vor allem Meerestiere wie Muscheln gelten als Übertragungsquelle von Hepatitis A. In unseren Breiten tritt die Infektion meist als importierte Erkrankung nach einem Aufenthalt in Risikogebieten auf.

Der Berufsverband Deutscher Internisten rät allen Menschen, die beruflich mit Nahrungsmitteln zu tun haben, sich unbedingt impfen zu lassen. „Die Gefahr einer Ansteckung mit Hepatitis A wird häufig unterschätzt“, heißt es in einer Mitteilung des Medizinerverbandes. „Leider sind Betroffene oft schon Tage vor Ausbruch der ersten Symptome ansteckend – sie verbreiten die Viren also ohne es selbst zu bemerken“, warnen die Experten. Gerade in der Lebensmittelindustrie könne ein Erkrankter ganze Ansteckungsketten in Gang setzen. Wichtig ist deshalb die strikte Einhaltung von Hygienevorschriften.

In New York sprach die Gesundheitsbehörde nun eine Warnung aus, nachdem festgestellt wurde, dass es in dem Edelclub offenbar keine Seife zum Händewaschen gab. dpa/Tsp

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