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Nach Hinrichtungen: Shell zahlt nigerianischen Hinterbliebenen Millionen

Knapp 14 Jahre nach der Hinrichtung des nigerianischen Schriftstellers Ken Saro-Wiwa und anderer Aktivisten hat sich der Ölkonzern Shell in einem Vergleich zur Zahlung von 15,5 Millionen Dollar bereit erklärt. Der Konzern streitet jegliche Schuld an dem Tod allerdings nach wie vor ab.

Saro-Wiwa hatte Shell und anderen Ölkonzernen vorgeworfen, einen "ökologischen Krieg" gegen sein Volk zu führen. 1995 wurde er von einem Sondergericht wegen angeblicher Beihilfe zum Mord zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Die Familien der Hingerichteten hatten das Unternehmen beschuldigt, an Mord und Folter durch das frühere nigerianische Militärregime beteiligt gewesen zu sein, berichten die New York Times und die britische BBC. Ziel sei es gewesen, Kritiker zum Schweigen zu bringen.

Der Shell-Konzern stritt nach der außergerichtlichen Einigung jedoch weiter ab, eine Rolle beim Tod des nigerianischen Schriftstellers und Trägers des alternativen Nobelpreises Saro-Wiwa gespielt zu haben. Die Zahlung solle keine Schuldanerkennung, sondern eine menschliche Geste sein. Ein Anteil der 15,5 Millionen Dollar (11,1 Millionen Euro) soll in einen Treuhandfonds zur Unterstützung der Menschen in der Region Ogoni fließen. Der Rest gehe an die Kläger, außerdem würden von dem Geld die Gerichtskosten beglichen, sagte ein Anwalt der Kläger.

Bei der Verhandlung vor einem Gericht in New York in der kommenden Woche sollten Details über die Aktivitäten von Shell im ölreichen Nigerdelta in den 90er Jahren offen gelegt werden. Möglicherweise wollte Shell dem zuvorkommen.

ZEIT ONLINE, aku, dpa

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