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© dpa

Nach Schneechaos: Verkehrslage beruhigt sich nur langsam

Verwehte Straßen, eingeschneite Gleise - die Situation in Mecklenburg-Vorpommern ist nach wie vor angespannt. Im Nordosten liegt vielerorts mehr Schnee als in Bayern. In NRW verlief die Nacht ruhiger - doch das nächste Schneetief ist schon im Anmarsch.

Nachdem Tief „Keziban“ weite Teile des Landes am Samstag ins Schneechaos gestürzt hatte, hat sich die Verkehrslage in der Nacht zum Sonntag zunehmend beruhigt. Vereinzelt fiel zwar noch Schnee und viele Straßen vor allem im Nordosten waren nach wie vor spiegelglatt, größere Unfälle blieben jedoch aus. Hin und wieder landeten Autos im Straßengraben und es kam zu Blechschäden, verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen aber niemand. Die Ferieninsel Hiddensee ist weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten, wie das Innenministerium in Mecklenburg-Vorpommern mitteilte.

Nach Angaben des Lagezentrums waren dort jedoch am Sonntagfrüh die Autobahnen und auch die meisten Bundesstraßen wieder passierbar. Die Winterdienste waren die ganze Nacht bei strengem Frost über im Einsatz, um meterhohe Schneeverwehungen zu räumen. In Rostock, Greifswald und Stralsund fuhren wieder Straßenbahnen und Busse.

Auch die Verkehrslage im ebenfalls von starken Schneefällen heimgesuchten Nordrhein-Westfalen entspannte sich merklich. Von Samstag- bis Sonntagfrüh zählte die Polizei jedoch mehr als 2000 witterungsbedingte Verkehrsunfälle. Wie die Landesleitstelle der Polizei in Duisburg mitteilte, wurden dabei 100 Menschen teils schwer verletzt.

Die Deutsche Bahn musste im Nordosten den Verkehr auf vielen Strecken komplett einstellen. Betroffen war auch der Fernverkehr. Auf den wenigen freien Strecken kam es teilweise zu Verspätungen. Ein Schienenersatzverkehr konnte wegen der Straßenverhältnisse nicht eingerichtet werden, hieß es in einer Mitteilung vom Samstagabend. 

Am Samstag hatte es selbst für Räumfahrzeuge und Abschleppdienste in Mecklenburg-Vorpommern zeitweise kein Durchkommen mehr gegeben. Dort liegt mittlerweile mehr Schnee als in Bayern. Zahlreiche Autofahrer steckten stundenlang in Schneeverwehungen fest.

Auf dem Feldberg im Schwarzwald löste sich eine Lawine und verletzte zwei Menschen, einen davon schwer. Nach Angaben der Polizei in Freiburg und des Lagezentrums in Stuttgart erfasste die Lawine die beiden Menschen oberhalb einer Berghütte. 

Neues Chaos auf Straßen und Schienen könnte es schon am Dienstag geben: Dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge zieht bereits ein weiteres Tief mit anhaltendem Schneefall heran. „Eine flächendeckende Schneemenge, die so lange hält, hatten wir das letzte Mal im Winter 1978/79“, sagte die DWD-Meteorologin Dorothea Paetzold.

Infos zur aktuellen Lage haben die Bahn und die Ostseeland Verkehr auf ihren Internetseiten zusammengestellt. (sf/dpa)

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