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Naturgewalt: Schwere Seebeben erschüttern Südpazifik

Gut eine Woche nach dem verheerenden Tsunami in Samoa haben drei schwere Seebeben im Südpazifik kurzzeitig Angst vor einer weiteren tödlichen Flutwelle ausgelöst. Auf einigen Inseln brach Panik aus. Unterdessen erreichte der Taifun "Melor" die japanische Hauptinsel Honshu.

Die Beben ereigneten sich nach Angaben von Seismologen am Donnerstagmorgen in kurzen Abständen auf dem Meer vor dem Inselstaat Vanuatu. Die Tsunami-Warnungen an rund 25 Anrainerstaaten wurden aber schon nach wenigen Stunden wieder aufgehoben.

Nach Angaben des Geologischen Dienstes der USA (USGS) ereignete sich die Beben der Stärken 7,8, 7,7 und 7,1 kurz nacheinander zwischen den Salomonen-Inseln und dem Archipel Vanuatu. Das Epizentrum des ersten Bebens lag 294 Kilometer vor der zu Vanuatu gehörenden Insel Espiritu Santu in etwa 35 Kilometern Tiefe. Das Tsunami-Warnzentrum für den Pazifik auf Hawaii gab eine Warnung aus, die sich sogar auf entferntere Länder wie Australien, Neuseeland und Indonesien erstreckte.

Auf Vanuatu brach Panik aus. „Die Leute sind hysterisch und versuchen herauszufinden, wo ihre Angehörigen sind“, berichtete ein Mitarbeiter der Hilfsorganisation Care Australien. Vielerorts seien die Telefonleitungen zusammengebrochen. Die Einwohner der etwa 500 Kilometer nördlich vom Zentrum des Bebens gelegenen Hauptstadt Port Vila flohen aus der Stadt, Touristen wurden von den Stränden in höhergelegene Gebiete gebracht. Ähnliche Szenen spielten sich in Tuvalu, Neukaledonien und auf den Fidschi-Inseln ab, wo das Zentrum der Hauptstadt Suva von Soldaten und Polizisten abgesperrt wurde.

Panik herrschte auch in Samoa, wo vor gut einer Woche nach einem Seebeben der Stärke 8 ganze Dörfer von einem Tsunami zerstört worden waren. Nach Berichten von Augenzeugen flohen tausende Menschen aus den Küstengebieten, in dichtbesiedelten Regionen brach ein Verkehrschaos aus. Durch den Tsunami am 29. September starben in Samoa und dem benachbarten Tonga nach Behördenangaben mehr als 180 Menschen.

Zweieinhalb Stunden nach den Beben wurde die Tsunami-Warnung wieder aufgehoben. Messungen zufolge wurde durch die Beben zwar ein Tsunami ausgelöst, die Wellen waren aber nur zwischen drei und zehn Zentimetern hoch. Größere Schäden seien unwahrscheinlich, sagte Brian Yanagi vom Tsunami-Warnzentrum auf Hawaii. Dennoch mahnten die Experten die betroffenen Länder zu Wachsamkeit. Wegen starker Strömungen könnten Schiffe und Küstenanlagen in der Nähe des Epizentrums noch über Stunden bedroht sein.

Der pazifische Feuerring, über dem die betroffenen Regionen liegen, zeigt in den vergangenen Wochen eine beunruhigende tektonische Aktivität: Einen Tag nach dem Seebeben vor Samoa wurde die indonesische Insel Sumatra von einem Beben der Stärke 7,6 erschüttert. Die Zahl der Toten wird auf mehrere Tausend geschätzt.

Auch andere Teile Asiens leiden unter den Naturgewalten: Mit heftigen Niederschlägen und Windgeschwindigkeiten von bis zu 198 Stundenkilometern erreichte der Taifun „Melor“ die japanische Hauptinsel Honshu. In der Präfektur Wakayama wurde ein 54-jähriger Zeitungsbote von einem umstürzenden Baum erschlagen, mehr als 20 weitere erlitten durch den Sturm Verletzungen. Mehr als 40.000 Haushalte waren ohne Strom. Auf seinem Weg über Land verlor der Sturm nach Angaben des japnischen Wetterdienstes an Kraft. Dennoch wurden 330 Inlandsflüge vorsorglich abgesagt, auch der Zugverkehr wurde vorübergehend eingestellt. (smz/AFP)

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