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Panorama: Neuntes Todesopfer: Beinamputierter erlag Verletzungen. Unfallursache weiterhin ungeklärt.

Das Zugunglück von Brühl hat ein neuntes Todesopfer gefordert. Nach Angaben der Kölner Staatsanwaltschaft vom Freitag starb am Donnerstagmorgen in einem Kölner Krankenhaus ein 54-jähriger Mann aus Rheinland-Pfalz, dem bei der Bergung aus dem zertrümmerten Zug beide Beine hatten amputiert werden müssen.

Das Zugunglück von Brühl hat ein neuntes Todesopfer gefordert. Nach Angaben der Kölner Staatsanwaltschaft vom Freitag starb am Donnerstagmorgen in einem Kölner Krankenhaus ein 54-jähriger Mann aus Rheinland-Pfalz, dem bei der Bergung aus dem zertrümmerten Zug beide Beine hatten amputiert werden müssen.

Die Ursache des Unglücks Anfang Februar, bei dem acht Menschen sofort getötet und 149 Fahrgäste verletzt worden waren, ist auch nach knapp einem Monat nicht endgültig geklärt. Das Eisenbahnbundesamt und die Sprecherin der Kölner Staatsanwaltschaft, Regine Appenrodt, wiesen einen Bericht des Münchner Nachrichtenmagazins "Focus" zurück, wonach die Hauptschuld bei dem 28-jährigen Lokführer liege. "Das hat die Staatsanwaltschaft zu werten, und das können wir noch nicht", sagte Appenrodt.

Weder lägen bisher das abschließende Gutachten des Eisenbahnbundesamtes vor, noch die Ergebnisse der Zeugenvernehmungen durch die Polizei, sagte die Sprecherin. Außerdem habe auch der Lokführer, der nach dem Unfall wegen eines Schocks in Krankenhausbehandlung gebracht werden musste, bisher nicht zu dem Unfall ausgesagt.

Bewertet werden müsse nicht nur das Verhalten des Lokführers, der mit 122 statt der erlaubten 40 Kilometer pro Stunde durch den Bahnhof gerast war, sagte Appenrodt. Es sei auch zu klären, ob Fehler im Betriebsablauf der Bahn AG zu dem Unglück beigetragen haben.

Der Nachtexpress D-203 von Amsterdam nach Basel war am 6. Februar kurz nach Mitternacht auf einer Weiche im Bahnhof Brühl entgleist. Seither gibt es Berichte über eine irreführende Beschilderung in einem Baustellenbereich vor dem Bahnhof und fehlerhafte Anweisungen, die zu dem Unglück beigetragen haben könnten. Unklar ist bisher vor allem, warum der Lokführer zwar an der Baustelle vorschriftsmäßig auf Tempo 40 gebremst hatte, dann aber viel zu früh wieder beschleunigte.

Nach dem "Focus"-Bericht habe es vor dem Unfall mehrere Pannen bei der Deutschen Bahn gegeben. So bemängelte das Eisenbahnbundesamt das Fehlen von Gleismagneten zur automatischen Geschwindigkeitskontrolle. Zudem sei die so genannte Bau- und Betriebsanordnung fehlerhaft und möglicherweise für Lokführer irreführend gewesen. Kritik habe das Bundesamt auch an der Ausbildung des Lokführers geäußert.

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