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Die Kanzlei Mossack Fonseca in Panama City steht im Mittelpunkt der Affäre.

© Alejandro Bolivar/dpa

„New York Times“ über Panama Papers: „Keine Geschichte, die wir einfach bestätigen konnten“

Die Enthüllungen über Geschäfte mit Briefkastenfirmen in Steueroasen haben weltweit für Schlagzeilen gesorgt – aber nicht bei allen.

Die „Panama Papers“ über Geschäfte mit Briefkastenfirmen in Steueroasen haben weltweit für Schlagzeilen gesorgt - vorerst aber nicht bei der renommierten „New York Times“ (NYT).

Viele Leser waren am Montag überrascht und fragten bei der Redaktion, warum das Thema auf der NYT-Homepage auch Stunden nach den Veröffentlichungen nicht auftauchte, obwohl die Zeitung sonst bei so vielen investigativen Recherchen mitmischt. Auch auf der Titelseite der Montagsausgabe fand sich das Wort „Panama“ nicht.

„In diesem Fall handelte es sich um keine Geschichte über einen einzigen Fakt, den wir einfach bestätigen konnten“, sagte Vize-Chefredakteur Matt Purdy zur Begründung. „In diesem Fall hatten Hunderte Reporter daran lange Zeit gearbeitet.“ Die Redaktion sei zwar sehr interessiert an dem Datenleck und der daraus folgenden weltweiten Berichterstattung. Man sei es den Lesern aber schuldig, das Material selbst auszuwerten und die Berichte nicht ungeprüft zu übernehmen.

Die „New York Times“ ist eigenen Angaben zufolge nicht Mitglied des Internationalen Konsortiums investigativer Journalisten (ICIJ), das die Daten auswertete. Auf der ICIJ-Homepage heißt es, man arbeite auch mit der NYT zusammen. Purdy erklärte allerdings: „Wir wussten nicht, dass diese Dokumente da draußen waren und dass an ihnen gearbeitet wurde. Wir hatten keinen Zugang zu den Dokumenten, und das ist ein sehr großes Problem.“ (dpa)

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