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Blitzeis

© dpa

Norddeutschland: Blitzeis sorgt für Chaos auf den Straßen

Spiegelglatte Rutschbahnen aus heiterem Himmel: In weiten Teilen Norddeutschlands hat gefährliche Glätte zahlreiche Unfälle verursacht. Die Polizei warnt davor, überhaupt aus dem Haus zu gehen.

Eisregen und Blitzeis haben einen Tag vor Heiligabend die Straßen im Nordwesten Deutschlands in gefährliche Rutschbahnen verwandelt. Bei zahlreichen Verkehrsunfällen in Niedersachsen, Bremen, Ostwestfalen und im Münsterland wurden mehrere Menschen schwer verletzt, wie die Polizei mitteilte. Allein in Nordrhein-Westfalen krachte es mehr als 600 Mal. Nach Unfallserien wurden die Autobahnen A 2 und A 27 in Niedersachsen vorübergehend gesperrt. Im Großraum Osnabrück ruhte der Busverkehr wegen extremer Straßenglätte.

Spiegelglatte Straßen gab es auch im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb, die meisten Unfälle endeten nach Polizeiangaben jedoch glimpflich. In Thüringen und Bayern kam es zu Beginn der Weihnachtsreisezeit zu kilometerlangen Staus.

In Bremen wurden zwei 25-Jährige in einem Auto schwer verletzt, weil die betrunkene Fahrerin in einer Kurve auf glatter Fahrbahn ins Schleudern gekommen war und sich das Fahrzeug überschlagen hatte. Drei Schwerverletzte und fünf Leichtverletzte gab es bei einer Serie von 18 Unfällen auf der A 27 zwischen Verden und Walsrode (Niedersachsen). Insgesamt 27 Autos wurden in die Karambolagen verwickelt, einige hatten anschließend nur noch Schrottwert.

Über 620 Unfälle allein in NRW

In der Region Osnabrück nahm die Polizei rund 50 Unfälle auf. Die A 2 von Hannover Richtung Westfalen musste nach einer Serie von fünf Unfällen bei Lauenau (Niedersachsen) gesperrt werden. Im Krankenhaus endete für eine 52-jährige Frau in Holzminden die Radfahrt zur Kirche, sie stürzte kurz vor dem Ziel und wurde erheblich verletzt. Bei Wildeshausen (Niedersachsen) bremste am Samstagabend eine Autofahrerin, als ein Fuchs über die Straße lief. Die 36-Jährige überschlug sich mit ihrem Wagen, blieb aber unverletzt.

In Nordrhein-Westfalen hatte die Polizei bei über 620 Glatteis-Unfällen alle Hände voll zu tun. In den Vormittagsstunden ereigneten sich allein im Kreis Bielefeld 57 Unfälle. Im Kreis Höxter in Ostwestfalen wurden drei Menschen schwer verletzt, als ihr Wagen auf glatter Straße außer Kontrolle geriet und sich mehrfach überschlug. In den Gegenverkehr schleuderte das Auto eines 36-Jährigen in Ahlen. Er und seine Frau wurden schwer verletzt von der Feuerwehr gerettet. Ebenfalls in den Gegenverkehr geriet eine 24-jährige Frau in Haltern im Münsterland. Auch sie erlitt schwere Verletzungen. Aus dem Kreisgebiet Wesel wurden 14 Blitzeis-Unfälle gemeldet.

Aus dem thüringischen Jena meldete die Polizei allein am Samstag 17 Unfälle mit 42 Fahrzeugen. Unfallursache dort war zumeist überhöhte Geschwindigkeit. Auf der Autobahn 4 bei Apolda in Richtung Dresden kam es am Samstagvormittag gleich zu vier Unfällen. Zwar sei die Unfallstelle nach zwei Stunden geräumt gewesen, doch der kilometerlange Stau löste sich erst am Abend auf.

In Bayern staute sich der Verkehr am Samstag in Richtung Süden. Urlauber, die schon in der Nacht aufgebrochen waren, mussten sich auf dem Münchner Autobahn-Ring, auf der Garmischer Autobahn, im Allgäu sowie zwischen Aschaffenburg und Wertheim in Geduld üben. (imo/ddp)

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