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Österreich: Polizei stößt bei Ermittlungen zu Kampusch auf Kinderpornoring

Die österreichische Polizei ist auf Hinweise zu einem Kinderpornoring gestoßen. Auf die Spur kamen sie im Zuge der Ermittlungen zum Fall Kampusch - beide Fälle sollen aber nichts miteinander zu tun haben.

Die österreichische Polizei hat im weiteren Zusammenhang mit der Entführung von Natascha Kampusch Ermittlungen wegen Kinderpornografie aufgenommen. Diese hätten aber keinen Bezug zu Kampusch selbst, berichten österreichische Medien unter Berufung auf das österreichische Bundeskriminalamt (BKA) am Freitag.

Im Zuge der Recherchen hätten sich Verdachtsmomente ergeben, denen nun nachgegangen werde. Die Verdächtigen stünden aber in keinem Zusammenhang mit Kampusch, hieß es. Am Donnerstagabend hatte BKA-Chef Franz Lang in einem Interview des Fernsehsenders ORF gesagt, dass im weiteren Umkreis des Falles Verdachtsmomente in Richtung Kinderpornografie und eines Porno-Rings aufgetaucht seien.

Frage nach zweitem Täter im Kampusch-Fall offen

Der Fall um die heute 20-Jährige war Ende Oktober wieder aufgerollt worden, da den Behörden nach dem Bekanntwerden von neuen Fakten schwere Versäumnisse bei den damaligen Ermittlungen vorgeworfen wurden. Unter anderem sollen Polizisten mehrfach im Haus des Entführers gewesen sein, ohne das eingesperrte Kind zu entdecken. Auch die Frage nach einem möglichen zweiten Täter tauchte auf. Diese Frage sei völlig offen, sagte der BKA-Chef und verwies auf die laufenden Ermittlungen.

Kampusch war als Zehnjährige im März 1998 auf dem Weg zur Schule entführt worden. Ihr Peiniger Wolfgang Priklopil hielt sie acht Jahre lang in einem Kellerverlies im niederösterreichischen Strasshof gefangen, aus dem sie 2006 entkam. Priklopil beging nach ihrer Flucht Selbstmord. (ut/dpa)

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