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Panorama: Opfer von Malaria bedroht - Obdachlose in Mosambik hoffen auf Land von der Regierung

Statt Gewitterwolken trüben nun riesige Mückenschwärme den Himmel über Mosambik. Die Wolken brachten die Fluten, in denen mehr als hundert Menschen ertranken.

Statt Gewitterwolken trüben nun riesige Mückenschwärme den Himmel über Mosambik. Die Wolken brachten die Fluten, in denen mehr als hundert Menschen ertranken. Und auch die Mücken bringen den Tod. Neben der Verzweiflung, alles verloren zu haben, ist die Malaria die größte Sorge der Menschen in den Überschwemmungsgebieten.

"Malaria ist das schwerwiegendste gesundheitliche Problem", sagt Marcelino Salvador vom Roten Kreuz. Er betreut ein Auffanglager in Missao Roque unweit der Hauptstadt Maputo. Salvador zählt jeden Tag etwa 15 neue Malariafälle in der zur Notunterkunft umfunktionierten Grundschule. Die 250 Menschen, die dort Unterschlupf gefunden haben, teilen ihr Quartier mit den unerbittlichen Mücken, die sogar tagsüber ihren Opfern keine Ruhe lassen. Dagegen können auch die Pillen, die täglich gegen die Malaria verteilt werden, nichts ausrichten. Zumindest blieben die Menschen in Missao Roque bisher von der Cholera verschont, die in der Hafenstadt Beira schon mindestens zehn Menschen dahinraffte.

Wie rund 200 000 andere Mosambikaner auch, haben die Menschen in der Schule von Missao Roque ihre gesamte Habe verloren. Das Unglück hat sie gleich zweimal getroffen. Anfang des Monats brach eine Flutkatastrophe über das südafrikanische Land herein. Solche Überschwemmungen hatte das Land seit fast 50 Jahren nicht mehr gesehen. Am Dienstag vergangener Woche dann fegte der Wirbelsturm "Eline" über Mosambik hinweg, brachte neue Fluten und zerstörte, was die erste Katastrophe noch übrig gelassen hatte.

Weite Landstriche sind immer noch ein einziger Sumpf. Dennoch hält den 34-jährigen Ernesto Banze nichts mehr in dem Auffanglager. "Wir wollen hier raus und ein neues Leben beginnen", sagt der Vater einer siebenköpfigen Familie. Er spekuliert auf eine der Parzellen, die die Regierung der früheren portugiesischen Kolonie den Opfern der Überschwemmungskatastrophe zur Verfügung stellen will. Doch Land allein werde nicht ausreichen, meint Alexandre Macuacua, der ebenfalls sein Haus mit all seinem Geld darin verloren hat. Der 34-Jährige hofft, dass die Regierung in Maputo die tausenden Obdachlosen auch mit Baumaterial versorgt: Schilfgras für die Wände und Zinkblech für die Dächer.

Vorerst geht es jedoch erst einmal darum, das Überleben der von den Fluten Vertriebenen zu sichern.

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