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Panne: Überwachter Sexualstraftäter entwischt Polizei

Zu einer Polizeipanne ist es bei der Dauerbeobachtung des aus der Haft entlassenen Sexualstraftäters aus Quedlinburg in Sachsen-Anhalt gekommen. Der Mann konnte den Beamten für mehrere Stunden entwischen.

Quedlinburg/Magdeburg - Dem 40 Jahre alten Ex-Häftling, der seit seiner Entlassung im Dezember rund um die Uhr von Beamten überwacht wird, sei es vor knapp zwei Wochen gelungen, seinen Bewachern für gut einen halben Tag zu entwischen, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Er bestätigte damit einen Bericht der "Mitteldeutschen Zeitung".

Der Mann sei mit dem Auto "einer Größe aus dem Halberstädter Rotlicht-Milieu" zu Hause abgeholt worden, hieß es. Die Polizeibeamten seien dem Wagen zunächst gefolgt, später aber abgeschüttelt worden. Laut Innenministerium verbrachte der Mann zunächst einige Stunden in einem Bordell in Halberstadt, übernachtete in einer Pension im benachbarten Osterwieck und kehrte erst am nächsten Morgen nach Quedlinburg zurück. Der Sprecher kündigte für Mittwoch ein Gespräch mit dem Justizministerium an. Dort solle über das weitere Vorgehen in dem Fall beraten werden.

Der 40-jährige Frauenmörder war im Dezember nach 22 Jahren Haft entlassen worden, nachdem das Bundesverfassungsgericht einen Antrag auf Sicherungsverwahrung wegen eines fehlenden Bundesgesetzes nachträglich für verfassungswidrig erklärt hatte. Seitdem wird der Mann auf Schritt und Tritt von Polizisten überwacht, weil er weiterhin als gemeingefährlich gilt. (tso/dpa)

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