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Panorama: Polizei sucht eine fremde Frau, mit der das Kind gesehen wurde

Die Hoffnung schwindet: Die verzweifelte Suche nach der achtjährigen Johanna Bohnacker aus dem Wetteraukreis hat auch vier Tage nach ihrem Verschwinden keine heiße Spur gebracht. Die Polizei schließt ein Kapitalverbrechen nicht aus.

Die Hoffnung schwindet: Die verzweifelte Suche nach der achtjährigen Johanna Bohnacker aus dem Wetteraukreis hat auch vier Tage nach ihrem Verschwinden keine heiße Spur gebracht. Die Polizei schließt ein Kapitalverbrechen nicht aus.

Rund 60 Hinweise aus ganz Hessen sind bis Montag eingegangen; grundlegend neue Fahndungsansätze ergaben sich daraus aber nicht, wie die Polizei in Friedberg berichtete. Mit deutlich weniger Einsatzkräften setzte die Polizei am Montag die Suche nach der Schülerin aus der 400-Einwohner-Gemeinde Ranstadt-Bobenhausen fort. Weil die großangelegten Suchaktionen nach Johanna in den Feld- und Waldgemarkungen am Wochenende keinen Erfolg gebracht hatten, strukturierte die Polizei ihre Suche um. Den Angaben zufolge sollen nun einzelne Polizeistreifen sternförmig vom Fundort des Fahrrads aus Wege und Plätze in der Region absuchen. Überdies ist geplant, weitere Tümpel und Teiche um den Ort von Tauchern durchsuchen zu lassen.

Gleichzeitig ging die Polzei systematisch Hinweisen auf Ortsfremde nach und begann mit der Überprüfung der Halter von mehreren dunkelbraunen VW-Jettas aus dem Hochtaunuskreis.

Ein tiefergelegtes Fahrzeug dieses Typs mit getönten Scheiben hatten Zeugen wenige Stunden nach Johannas Verschwinden am Donnerstagabend in der Nähe des Fundorts ihres Fahrrads gesehen. Am Steuer soll ein Mann gesessen haben, dessen dunkle Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden waren. Auf den etwa 25- bis 30- Jährigen und auf eine etwa 30 Jahre alte Frau konzentrieren sich die Ermittlungen der Polizei. Eine Zeugin will die Fremde zusammen mit der ihr bekannten Johanna am Donnerstagabend kurz vor 20 Uhr in der Nähe des Sportplatzes gesehen haben, wo später auch das Fahrrad des Mädchens gefunden wurde. Die etwa 30 Jahre alte, dunkel gekleidete Frau mit kurzem, vollem Haar und das Mädchen seien ohne Körperkontakt nebeneinander gegangen. Beide hätten sie beim Passieren gegrüßt.

Die Polizei hat für Hinweise ein Telefon unter der Nummer 06031/601358 geschaltet. In den nächsten Tagen sollen mit Hilfe von Tauchern alle Tümpel und Teiche in der Gegend abgesucht werden.

Möglicherweise gibt es Parallelen zum Verschwinden der 13-jährigen Melanie Frank aus Wiesbaden. Von ihr fehlt seit dem 16. Juni jede Spur.

Die achtjährige Johanna war am Donnerstagabend vom Spielen nicht nach Hause gekommen. In der Nähe eines Sportplatzes fanden die Eltern noch am selben Abend das Fahrrad ihrer Tochter bei einer Holzbrücke. Die Familie der Spielkameraden von Johanna hatte das Mädchen mit seinem Rad zum letzten Mal gegen 17.20 Uhr am Sportplatz gesehen. Anderen Zeugenaussagen zufolge hatte sie gegen 18.30 Uhr das Spiel der heimischen Fußballmannschaft gegen die Mannschaft aus dem etwa 20 Kilometer entfernten Glashütten-Steinberg verfolgt.

Der Wiesbadener Polizei-Sprecher Helmuth Klinger sieht zwei Parallelen zum Verschwinden der 13-jährigen Melanie aus Wiesbaden- Klarenthal. "In beiden Fällen sind es kleine Mädchen mit langen blonden Haaren." Zudem könnten sich beide Familien das Verschwinden der Kinder nicht erklären und seien sicher, dass sie nicht abgehauen sind. Bei Johanna gebe es jedoch zumindest den Hinweis auf das Auto und den Mann mit dem Pferdeschwanz. Melanie sei hingegen am 16. Juni von ihren Eltern zum Zigarettenautomaten geschickt worden und auf dem rund 150 Meter langen Rückweg gegen 20.30 Uhr spurlos verschwunden. "Man muss mit dem Schlimmsten rechnen."

Eine intensive Suchaktion mit rund 200 Polizisten, Feuerwehrleuten und Freiwilligen nach Johanna war am Sonntag erfolglos geblieben.

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