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Panorama: Portugals Wälder brennen

Jahrhundertdürre plagt Iberische Halbinsel

Die Feuerkatastrophe ist von Spanien nach Portugal gezogen. Während in Spanien das Großfeuer im Naturpark der Provinz Guadalajara nach sechs Tagen unter Kontrolle zu sein scheint, ist im Nachbarland Portugal alles außer Kontrolle geraten. Mehr als ein Dutzend Waldbrände lodern, gut 2000 Feuerwehrleute stehen weitgehend hilflos vor den Flammenwänden, weil ihnen Löschmaterialien, Flugzeuge und Wasser fehlen.

Ein älterer Mann verbrannte in der Region Leiria in seinem Haus, das von einer Feuerwalze überrollt wurde. Und die Helfer fürchten, dass es angesichts der Gewalt der Brände bald weitere Tote geben könnte. „Es grenzt an ein Wunder“, sagt Luis Santos, Feuerwehrchef in der Region Guarda, „dass es noch nicht mehr Opfer gab.“ Das Flammenmeer habe Dutzende Häuser und Höfe verschlungen. Hunderte von Menschen wurden im letzten Moment aus ihren Dörfern evakuiert. Das Großfeuer, das in der Gemeinde Seia, 250 Kilometer nördlich von Lissabon, ausbrach, breitete sich in rasender Geschwindigkeit aus und spaltete sich in fünf Fronten auf, die sich ungehindert durch die Pinien und Eukalyptuswälder fressen. Inzwischen rückten die Flammen auch in den ökologisch besonders wertvollen Naturpark Serra da Estrela vor.

Soldaten walzen mit Räumpanzern Brandschneisen, um die Flammenwände aufzuhalten. Das ist fast die einzige Hoffnung. Denn weil die umliegenden Seen und Talsperren kaum noch Wasser haben, können Hubschrauber und Feuerwehr-Flugzeuge kein Löschwasser aufnehmen und nicht helfen. Die längste Feuerfront breitete sich auf einer Länge von 25 Kilometern aus. Heftige Windböen und das schwer zugängliche Waldgelände erschwerten zusätzlich die Arbeit der Brandbekämpfer. Auch in anderen Regionen im Zentrum und im Norden wüteten schwere Waldbrände. Nach Angaben der Behörden dürfte die Welle der Brände noch den ganzen Sommer über anhalten – begünstigt durch die dramatischste Trockenperiode seit wenigstens 60 Jahren.

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